Foodbloggercamp 2016 in Reutlingen

Wer sich das Bloggen vielleicht als einsames Hobby vorstellt, bei dem man still in seinem Kämmerlein vor sich hin arbeitet, dem kann ich heute berichten – das Gegenteil ist der Fall! Natürlich sind das Fotografieren und Schreiben Tätigkeiten, für die man Ruhe braucht, aber ein ebenso wichtiger Teil des Bloggerdaseins ist das Networken und der Austausch mit anderen Bloggern – das kann auf Blogger-Stammtischen, gemeinsamen Messe-Besuchen oder anderen Veranstaltungen wie beispielsweise Barcamps passieren. Zu letzteren gehört das sogenannte Foodbloggercamp.

Foodbloggercamp Logo - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie
Logo von http://www.foodbloggercamp.de/

Aber was ist denn eigentlich ein Barcamp? Das grundlegende Prinzip ist, dass jeder Teilnehmer auf einem Gebiet Experte ist und dieses Wissen weitergeben kann, sodass jeder davon lernen kann. Konkret läuft es so ab, dass zu Anfang der Veranstaltung Teilnehmer Vorschläge für Sessions machen und diese auch selbst anbieten können. Das können sowohl Sessions sein, in denen über bestimmte Themen diskutiert wird, oder praktische Sessions, in denen gekocht, gebacken, etc. wird. Aus diesen Vorschlägen wird dann das Programm für den jeweiligen Tag erstellt und jeder kann sich aussuchen, an welchem Workshop er teilnehmen will.

Das Foodbloggercamp findet derzeit zweimal im Jahr statt, einmal in Berlin und einmal in Reutlingen. In Berlin war ich letztes Jahr als “noch-nicht-aktiv Blogger” dabei, in Reutlingen am vergangenen Wochenende dann als Neuling-Blogger. Hingefahren bin ich gemeinsam mit Graziella (von Graziellas Foodblog). Samstag morgen holte sie mich sehr früh und los ging es! Im Gepäck hatte ich ein Frühstück der besonderen Sorte, das ich an dieser Stelle unbedingt noch mit euch teilen möchte: Klatschbrötchen.

Klatschbroetchen - Wunderbrunnen - Fotografie - Foodblog

Die Zubereitung ist denkbar einfach – man nehme ein normales Brötchen und einen großen Schokokuss, schneide das Brötchen auf, platziere den Schokokuss zwischen den Hälften, drücke diese zusammen und genieße das schönste Geräusch der Welt: das Knacken der feinen Schokolade und das samtene Rauschen des Schaumes, wenn der Schokokuss zusammengedrückt wird. Hach! Für mich auch ein Stück Kindheit, denn Klatschbrötchen gab es oft, wenn meine Eltern und ich samstags frühmorgens aufstanden, um an die Nordsee zu fahren und dort den Tag zu verbringen. Die Tradition, Klatschbrötchen auf längeren Autofahrten am frühen Morgen zu essen, finde ich sehr erhaltenswert 😉

Aber genug der langen Vorrede, ich wollte euch ja vom Foodbloggercamp in Reutlingen erzählen. Das fand bei Marcus Schneider im sogenannten Cooking Concept statt, einer Eventküche und Kochschule. Eine tolle Location, wo es zwei sehr gut ausgestattete Küchen gibt sowie ein großartiges Team rund um Marcus, die mit bewundernswerter Gelassenheit zwei Tage lang den 76 Teilnehmern behilflich waren, hinterhergeräumt haben und eigentlich fast heinzelmännchenlike unterwegs waren. An dieser Stelle an großes Dankeschön – ohne euch wäre wahrscheinlich das Chaos ausgebrochen!

Nachdem also am Samstag die Sessions geplant waren, musste man sich als Teilnehmer “nur” noch überlegen, welche Session nun Vorrang haben sollte – aufgrund der Räumlichkeiten konnten nämlich bis zu fünf Sessions gleichzeitig stattfinden. Da war Entscheidungsfreude gefragt! Da es pro Tag bis zu sechs Sessions geben konnte, erzähle ich euch hier von meinen Lieblingen.

 Lieblingssession Nr. 1 – Pasta kneten, färben, füllen, falten

Elena von heute gibt es… hat uns in ihrer Session einführend erklärt, welches Mehl oder welcher Hartweizengrieß für Nudeln am besten ist (sogenanntes “doppelgriffiges Mehl” und der italienische “Granoro Semola di grano duro”) und uns mit Rote-Bete- und Spinatpulver gezeigt, mit denen man Nudeln einfärben kann. An der großen Küchenmaschine ging es dann ans Walzen der Nudeln. Obwohl wir schnell kaum noch Platz hatten, die immer länger werdenden Nudelbahnen zwischenzulagern, war das noch die kleinere Aufgabe angesichts der Tatsache, dass die Nudeln noch ausgestochen und zu Tortellini gefaltet werden sollten. Wer das schonmal bei sich zuhause im kleinen Rahmen gemacht hat, weiß, wie aufwendig das ist… Zusätzlich lernten wir noch, wieviel Salz tatsächlich idealerweise ins Kochwasser sollte. Das Ergebnis hat mich überrascht: 15 Gramm pro Liter!

Pastamaking - Wunderbrunnen - Fotografie - Foodblog

Pastamaking - Wunderbrunnen - Fotografie - Foodblog
v.l.n.r.: Marcus erklärt, Graziella und ich walzen fleißig Nudeln aus. (Credits Foto ganz rechts: Gyöngyi d’Ambra)

Tortellini - Wunderbrunnen - Fotografie - Foodblog

Lieblingssession Nr. 2 – Sauerteigbrot backen

Tina von Lecker&Co hat mit uns Sauerteigbrot gebacken! Für mich eine vollkommen neue Erfahrung, da man den Teig mit den Händen durchknetet und walkt und das Ganze unglaublich doll an den Fingern klebt. Ich mag sowas aber gerne und nachher klebte das Brot dann auch nicht mehr so stark. Da man klassisches Sauerteigbrot lange stehen lassen muss und wir die Zeit nicht hatten, schummelten wir etwas Hefe in den Teig und konnten später am Tag unsere Brote fertig backen und die Resultate kosten. Superlecker! Selbstgebackenes Brot rockt.

Brot - Wunderbrunnen - Fotografie - Foodblog

Brot - Wunderbrunnen - Fotografie - Foodblog

 Sauerteigbrot mit Herz - Wunderbrunnen - Fotografie - Foodblog

 Lieblingssession Nr. 3 – Wurst-Salsiccia selber machen

Besonders neugierig war ich auf die Session, in der wir mit Werner von wernerkochtwild Wurst selber gemacht haben – dass es so faszinierend und auch beeindruckend war, hätte ich dann allerdings doch nicht gedacht. Beeindruckend vor allem deshalb, weil wursten eigentlich gar nicht soooo zeitaufwendig ist… man muss nur etwas Übung haben. Insgesamt 5 Kilo Fleisch, eine große Pfanne mit gerösteten Gewürzen und Fenchel landeten im Fleischwolf und dann wurde gewurstet, was das Zeug hält. Abends wurde das Ergebnis dann gegrillt und es war absolut köstlich! Definitiv etwas, was ich auch mal zuhause machen würde bzw. werde, sobald hier eine Küchenmaschine eingezogen ist 😉

Gewuerze - Wunderbrunnen - Fotografie - Foodblog

Wursten - Wunderbrunnen - Fotografie - Foodblog

Wursten - Wunderbrunnen - Fotografie - Foodblog Wursten - Wunderbrunnen - Fotografie - Foodblog

Lieblingssession Nr. 4 – Orangen-Vanille-Pannacotta mit 2 Sorten Vanille

Einer der Sponsoren des Foodbloggercamps war der Vanille Shop aus Hamburg. Roland war als Fachmann vor Ort und hat gemeinsam mit Karen von Karens Backwahn eine Session geleitet. Hier wurde nicht nur Panna Cotta gekocht, sondern wir konnten auch die verschiedenen Vanille-Sorten betrachten und die Gerüche vergleichen. Tatsächlich gab es da nennenswerte Unterschiede was die Dicke der Schoten und den Duft betrifft – diese Faktoren sind je nach Herkunftsland unterschiedlich.

Vanille - Wunderbrunnen - Fotografie - Foodblog

Auch am Sonntag gab es Nudeln von Elena und diesmal sogar gepresste, das Foto wollte ich euch nicht vorenthalten:

Pastamaking - Wunderbrunnen - Fotografie - Foodblog

Pasta - Wunderbrunnen - Fotografie - Foodblog

Ich hoffe, ich konnte euch mit diesen “praktischen” Sessions einen kleinen Eindruck geben, wie so ein Barcamp, speziell für Foodblogger abläuft. Es war ein Wochenende voller Eindrücke, ich habe bekannte Blogger wiedergetroffen und viele neue kennengelernt und insgesamt eine tolle Zeit gehabt! Vielen Dank nochmal dafür… an alle 😉

Habt es wundervoll,

Alena

Und hier nachträglich noch die Sponsoren des Foodbloggercamps – ein großes Dankeschön an euch!!

CookingConcept Burgis Feine Kartoffelspezialitäten Koawach Hädecke Vanille-Shop Lebensbaum A. RIEPER AGMETRO GROUP nu3 intelligent nutrition Villeroy & Boch Amarula GLS Bank Teutoburger Ölmühle GAZIBirkel Gerstoni Tchibo Plose Mineralwasser Spiegelau