Habt ihr Lust auf ein Hefebrot? Ein ganz fluffiges, weiches, samtiges Hefebrot? Mit einer Schokoladenfüllung? Ich finde, das klingt sehr verführerisch. Außerdem passt es perfekt in die hektische Vorweihnachtszeit, denn es ist ganz einfach gemacht, sieht schick aus und schmeckt unfassbar gut.
Gefunden habe ich dieses Schätzchen in dem tollen New York-Weihnachtskochbuch, das ich euch HIER schon vorgestellt habe. Die Rezepte in diesem Buch sind wirklich super! Ich habe schon einige nachgemacht und sie funktionieren einfach und kommen ohne viele Schnickschnack aus. Einfache Rezepte sind mir die liebsten!
Allerdings habe ich auch das heutige wieder etwas abgewandelt – ich kann einfach nicht anders. Früher habe ich mich immer ziemlich genau ans Rezept gehalten. Da konnte es mir gar nicht genau genug sein. Je mehr man aber kocht (oder backt), desto mehr kann man direkt nach dem ersten Lesen eines Rezepts erkennen, ob es funktioniert oder ob es Optimierungspotential hat.
Letzteres kommt übrigens nicht immer daher, dass ein Rezept “gut” oder “schlecht” ist. Meistens hat es mit dem persönlichen Geschmack zu tun, ob man die jeweiligen Zutaten gerade im Haus hat oder nicht – und schon ist das Rezept individuell angepasst. Das ist aber auch gleichzeitig etwas, das ich beim Werkeln in der Küche so liebe. Man kann der Kreativität freien Lauf lassen und das Gericht sich selber entfalten lassen. So kommt immer mal wieder etwas Neues dabei heraus und es bleibt spannend 😉
Das heutige Rezept habe ich deshalb abgewandelt, weil der erste Versuch in die Hose ging. Das lag daran, dass ursprünglich geröstete Haselnüsse für die Füllung angegeben waren. Eigentlich bin ich kein Haselnuss-Fan, aber ich wollte ihnen eine Chance geben. Ich hatte aber nur welche mit Haut da und ein kleiner Tipp an dieser Stelle: Röstet niemals Haselnüsse mit Haut. Die werden bitter und versauen euch alles (ich spreche aus Erfahrung).
Ein zweiter Tipp: Backt Kastenformen nicht auf der mittleren Schiene im Ofen. Die Kastenform ist nämlich hoch und wenn darin ein Hefeteig aufgeht, dann ist der noch höher und was passiert? Er gerät zu dicht an die Oberhitze im Ofen. Und das will niemand 😉
Nachdem also der erste Versuch misslungen war, habe ich das Rezept optimiert und das Ergebnis möchte ich euch heute zeigen. Wer sich übrigens fragt, was es mit dem Namen “Babka” auf sich hat: Das ist polnisch für “Großmutter” – und “Napfkuchen”. Klingt komisch, ist aber so 😉 Dass das Brot bzw. die osteuropäischen Napfkuchen so heißen bezieht sich vermutlich auf die Assoziation zu Großmutters Faltenrock, an den die zylinderförmigen Kuchen mit den Wellen an der Seite erinnern.
Die briocheartigen Hefebrote der jüdischen Tradition haben diese Form zwar nicht, sind aber in der Mitte eher faltig und legen damit auch diese Assoziation nahe. Und nun erkläre ich euch, wie ihr das leckere Gebäck selbermachen könnt – ganz ohne Angst vor Hefe, versprochen!
Chocolate Babka – Schokoladen-Hefebrot
Zutaten Teig
- 290 g Mehl
- 17 g Hefe (frische)
- 40 g Zucker
- Prise Salz
- 2 Eier
- 60 ml Milch
- 70 g Butter
Zutaten Füllung
- 25 g blanchierte Mandeln, gehackt
- 1 EL brauner Zucker
- 70 g bester Zartbitterschokolade (mindestens 70% Kakaoanteil)
- 50 g Butter
- 25 g Puderzucker
- 2 EL Kakaopulver
Zubereitung
1. Für den Teig zuerst die Butter und die Milch in einen Topf geben und auf niedriger Temperatur ganz sanft schmelzen lassen. Sie sollte dann für die Weiterverarbeitung handwarm sein. Das Mehl in eine Schüssel geben und in der Mitte eine Mulde machen. Die Hefe hineinkrümeln. Den Zucker auf die Hefe geben, die Prise Salz auf das Mehl am Rand geben. Etwas von der Milch-Butter-Mischung auf die Hefe geben und kurz mit den Knethaken des noch ausgeschalteten Mixers verrühren – bis sich die Hefe leicht aufgelöst hat. Dann die restlichen Flüssigkeit und die Eier dazugeben und alles 5-10 Minuten verkneten – bis der Teig schön geschmeidig und glatt ist. Die Schüssel mit einem Geschirrtuch abdecken und etwa eine Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.
2. In der Zwischenzeit die gehackten Mandeln in einer Pfanne ohne Fett anrösten, bis sie eine schöne Farbe haben. Den Esslöffel Zucker darauf geben und leicht karamellisieren lassen – das geht schnell, dabei immer weiter rühren! Vom Herd nehmen. Die Zartbitterschokolade mit der Butter im Wasserbad schmelzen und abkühlen lassen. Dann den Puderzucker und den Kakao dazu geben und gut vermengen.
3. Eine Kastenform ausbuttern. Nun den Teig auf der bemehlten Arbeitsfläche zu einem etwa 25 x 35 großen Rechteck ausrollen. Die Schokoladenmasse darauf verstreichen und etwa 1-2 cm Rand lassen. Die Mandeln darüber streuen. Nun das Rechteck von der schmalen Seite her möglichst fest aufrollen. Die so entstandene Rolle mit einem Messer längs auf- bzw. durchschneiden. Dann die beiden Teigrollen-Hälften verzwirbeln – wie bei einer Kordel 😉 Das wird eine etwas matschige Angelegenheit, ist aber normal. Dieses Konstrukt dann in die Kastenform legen und nochmal eine Stunde gehen lassen.
4. In der Zwischenzeit den Ofen auf 175 Grad vorheizen. Den Babka darin 25-30 Minuten backen lassen. Je kürzer ihr ihn backen lasst, umso schöner wird er – dann bleibt er nämlich auch außen fluffig und wird nicht knusprig. Das müsst ihr je nach Geschmack und Ofen anpassen.
In der christlichen Tradition werden die Brote immer an Ostern gegessen, ich finde sie aber auch absolut perfekt geeignet für ein Weihnachtsfrühstück! Außerdem kann man das Brot hervorragend in Scheiben schneiden und einfrieren. Wenn ich mal unterwegs ein schnelles Frühstück brauche, lege mir abends ein oder zwei Stück in meine Butterbrottüte und habe am nächsten Morgen ein perfekt saftiges Schokoladen-Hefe-Glück. Probiert es mal aus!
Habt es wundervoll,
Alena
das sieht sooo umwerfend lecker aus – und wie schön du alles in Szene gesetzt hast !
ein erholsames WE !
love
sophia
Tausend Dank für die lieben Worte! Ich freue mich sehr, dass es dir gefällt 🙂
Das sieht sehr lecker aus, wunderschöne Fotos! Das Buch habe ich auch, vielleicht backe ich das heute noch nach – hab richtig Lust darauf bekommen 🙂 Liebe Grüße aus Tirol, Patricia
Liebe Patricia,
vielen Dank für deine lieben Worte! Das Buch ist ein Traum, oder? Ich bin ein Fan! Ich wünsche dir viel Spaß beim Nachbacken und gutes Gelingen 🙂
Liebe Grüße aus Oberursel, Alena