Wohin man auch blickt dieser Tage – Weihnachts-Plätzchen sind allgegenwärtig. Für mich also der Startschuss, um euch eins meiner Lieblingsrezepte zu präsentieren: Schneeflöckchen!
Ich gebe zu, ich selber habe noch gar nicht gebacken dieses Jahr. Fest steht aber, dass diese zarten Kekse gemacht werden müssen. Neben Vanillekipferln sind es meine Lieblinge, sie gelingen immer und sind noch dazu einfach und relativ schnell gemacht (was man ja von Zimtsternen nicht behaupten kann ;)).
Wo ich das gerade so schreibe: Obwohl Vanillekipferl unangefochten auf Platz 1 meiner Lieblingsplätzchen-Liste stehen, kann ich danach nicht weiter differenzieren. Ich esse einfach alle Plätzchen gerne. Ob Lebkuchen, Zimtsterne, simple Butterplätzchen, Heidesand oder Bethmännchen – ich würde nicht einen verschmähen!
(Ok, nussige Plätzchen vielleicht, denn ich bin kein Nuss-Fan. Aber selbst da bin ich zur Weihnachtszeit nicht ganz so hart ;))
Es gab in unserer Familie traditionell nie so viele Plätzchen-Sorten, denn so viel kann man ja gar nicht essen. Irgendwann backten wir dann die Schneeflöckchen und von da an gehörten sie zum Pflichtprogramm. Der Teig besteht nämlich zu einem Großteil aus Stärke – und die macht die Kekse zusammen mit der Butter unglaublich zart. Sie zerfallen einem förmlich auf der Zunge, sind gleichzeitig ganz samtig und herrlich vanillig.
Vielleicht ist das auch ein Grund dafür, dass es in meiner Familie den unangefochtenen Fan dieser Plätzchen gibt: Meinen Cousin. Eigentlich gibt es zwei Cousins, aber einer der beiden hat sich im Laufe der Jahre dadurch ausgezeichnet, dass er recht… wählerisch war, was Essen angeht. Und zwar jedes Essen. Krüsch nennen wir im Norden das 😉
(Mein anderer Cousin scheint, was das angeht, einen vollständig anderen Satz an Genen bekommen zu haben, denn er ist gänzlich aufgeschlossen gegenüber allem.)
Im Hause Wunderbrunnen kommt die Familie jedes Jahr am 1. Weihnachtsfeiertag zusammen. Traditionell übertrifft Mama Wunderbrunnen sich von Jahr zu Jahr an unglaublich tollem Essen und jedes Jahr stellt sich die Frage, was mein Cousin wohl essen wird – oder gerne essen würde, aber diese Frage bleibt an dieser Stelle nicht eindeutig zu beantworten.
So viel sei jedoch gesagt: Seitdem wir jedes Jahr nach dem Essen zum Kaffee die Schneeflöckchen mit auf den Plätzchenteller legen bzw. den Schneeflöckchen ihren eigenen Plätzchenteller geben, ist mein Cousin glücklich. Der glücklichste Mensch, denn irgendetwas an den Schneeflöckchen scheint ihn derart zu ergreifen und zufriedenzustellen, dass es eine wahre Freude ist!
Es gab sogar Jahre, in denen er schon weit vor Kaffee-und-Plätzchen-essen-Zeit fragte, ob es denn wohl die Schneeflöckchen geben würde. Ich habe es ihn nie gefragt, aber ich nehme an, dass das sein großer Moment, sein Highlight ist 😉
Ich hoffe natürlich, dass ich mit dem Rezept auch in euren Familien krüsche Esser erfreuen kann – und wenn es solche gar nicht gibt, dann erfreut hoffentlich ihr euch an den Schneeflöckchen. Denn obwohl ich wirklich viele Plätzchen mag: Diese hier sind ganz besonders. Deshalb gibt es nun das Rezept für euch, damit ihr bis Weihnachten noch schnell die Keksdosen füllen könnt:
Schneeflöckchen
Zutaten
- 250 g weiche Butter
- 100 g Puderzucker
- 2 Vanilleschoten
- 120 g Mehl
- 250 g Speisestärke
- Puderzucker zum Bestäuben (lasse ich allerdings immer weg, könnt ihr also nach Belieben machen)
Zubereitung
1. Die Vanilleschoten halbieren und auskratzen. Zum Puderzucker geben und gemeinsam mit der Butter schaumig schlagen. Mehl und Speisestärke vermengen und zur Buttermasse geben. Zu einem glatten Teig verkneten. Zu drei Rollen (Würsten ;)) mit etwa 3 cm Durchmesser formen und 30-60 Minuten kühl stellen.
2. Den Backofen auf 175 Grad vorheizen und Backbleche mit Backpapier auslegen. Die Teigrollen nun in etwa 1-1,5 cm dicke Scheiben schneiden. Diese zu Kugeln formen, aufs Blech setzen und mit einer Gabel etwas platt drücken. Auf den Bildern könnt ihr sehen, wie “hoch” die Kekse sein sollten. Nun einfach 12-15 Minuten backen – sie sollen nach Möglichkeit nicht braun werden! Schneeflöckchen sind schließlich auch weiß 😉 Dann vom Blech ziehen, abkühlen lassen und nach Belieben mit Puderzucker bestäuben (sie schmecken aber auch ohne). Dann aufpassen, dass sie bis Weihnachten nicht schon alle aufgegessen sind 😉
Könnt ihr den Duft riechen? Herrlich vanillig und sooo lecker. Verratet ihr mir euer liebstes Plätzchen-Rezept?
Habt es wundervoll,
Alena