Eigentlich wollte ich diesen Artikel mit diesem Geständnis beginnen: Ich mag keinen Salat. Dann fiel mir allerdings auf, dass das vielleicht ein bisschen undifferenziert ist. Ich esse schon gerne ab und zu mal Salat – es ist eher die Zubereitung, die ich nicht mag.
In den meisten Fällen muss man Salat nämlich waschen, was ja an sich auch nicht so schlimm wäre. Was mich nur nervt: Danach hat man einen Haufen klitschnasser Salatblätter. Die muss man irgendwie trocken bekommen. Mit einer Salatschleuder geht das vielleicht auch ganz gut, aber danach ist trotzdem irgendwie alles noch nicht so wirklich trocken. Hach. Das sind Probleme!
Ein paar Ausnahmen gibt es natürlich. Nicht, was das Waschen angeht, aber das Trocknen. Chicorée-Blätter zum Beispiel – denn an so einem Chicorée-Strunk ist ja nicht so übermäßig viel dran. Zudem sind diese dicken Blätter auch schnell trocken getupft (mit einem Küchentuch zum Beispiel). Perfekt!
Chicorée gehört zu den Wintersalaten, die momentan Saison haben. Bekannt ist er für seinen leicht bitteren Geschmack, doch die dafür verantwortlichen Bitterstoffe kurbeln den Stoffwechsel an. Ganz gut, oder? Außerdem fördern die Ballaststoffe dieses Gemüses die Verdauung – nicht zu vergessen die Vitamine, die Chicorée liefert. Ihr seht also, man kann durchaus auch im Winter Salat essen 🙂
Aufgrund der Bitterstoffe gibt es im Internet viele Rezepte mit Chicorée, in denen er gegart oder gebraten wird. Ich habe ihn roh zubereitet, dafür habe ich den begleitenden Rosenkohl in einer Pfanne kurz angebraten. Da diese beiden Komponenten recht herb sind, habe ich die übrigen Zutaten für den Salat entsprechend gewählt: fruchtig-knackige Granatapfelkerne, würziger Feta und ein Honig-Senf-Dressing steuern den Bitterstoffen entgegen und machen das Ganze ausgewogen und wirklich lecker.
Ursprünglich hatte ich den Rosenkohl im Ofen rösten wollen, da mir diese Zubereitungsart schon häufiger begegnet ist. Ausprobiert hatte ich es bislang noch nicht. Allerdings lief mir an dem Abend, an dem ich es testen wollte, die Zeit ein bisschen davon. Also entschloss ich mich kurzerhand dazu, den Rosenkohl in der Pfanne zu braten.
Das Ergebnis hat mich sehr glücklich gemacht, denn der Rosenkohl bekam Farbe, Röstaromen – behielt aber noch genausoviel Biss, wie ich es in meinem Salat gerne haben wollte. Ein Volltreffer! Da ich kein Vergleichsbeispiel habe, wie er im Ofen geworden wäre, kann ich nicht beurteilen, welche Methode besser schmeckt. Aber ich kann euch sagen, dass gebratener Rosenkohl definitiv sehr lecker ist!
Und weil die Kombination mit dem Chicorée so gut ist, verrate ich euch jetzt, wie ich den Salat gemacht habe und wie ihr ihn einfach nachmachen könnt:
Chicorée mit gebratenem Rosenkohl, Feta und Granatapfelkernen
(für 2 Portionen)
Zutaten
- 500-600 g Rosenkohl
- Granatapfel
- 1 Päckchen Feta
- 6 EL Olivenöl
- 2 EL Weißweinessig
- 1/2 – 1 TL Senf (ich habe Dijon-Senf verwendet)
- Honig nach Geschmack
- Salz und Pfeffer
Zubereitung
1. Die Blätter einzeln vom Chicorée abzupfen und abwaschen, trocken tupfen. Vom Rosenkohl die äußeren Blätter entfernen und halbieren. Den Granatapfel entkernen (HIER gibt es dazu einige gute Tipps). Den Feta in Würfel schneiden oder ganz rustikal einfach zerbröseln
2. Für den Rosenkohl etwas Öl in eine Pfanne geben und ihn darin ein paar Minuten unter Wenden braten – er sollte ein bisschen Farbe bekommen, aber natürlich nicht verbrennen. Bei Bedarf also die Hitze reduzieren!
3. Für das Dressing das Olivenöl mit dem Essig, dem Senf, Honig sowie Salz und Pfeffer gut verrühren – geht mit einem Schneebesen sehr gut, oder ihr gebt alles in ein Marmeladenglas und schüttelt es kräftig, bis sich alles miteinander verbunden hat. Abschmecken nicht vergessen 😉
4. Die Chicorée-Blätter auf einem Teller anrichten. Den Rosenkohl und den Feta darüber verteilen. Das Dressing darüber gießen und anschließend die Granatapfelkerne (Menge nach Wunsch und Geschmack!) und die Pinienkerne darüber streuen. Fertig!
Ihr seht, Salat kann auch im Winter farbenfroh, gesund und lecker sein. Ihr könnte die Mengen natürlich wie immer eurem Geschmack anpassen – oder andere fruchtige Komponenten hinzufügen. Wie ihr an der Überschrift erahnen könnt, wird es auch noch einen Beitrag “Winterlicher Salat II” geben. In diesem Sinne: stay tuned 🙂
Habt es wundervoll,
Alena