Herzlich willkommen zur März-Edition unseres “Foodblogger-Saisonkalender”! Die beiden Gemüsesorten, die uns in diesem Monat zur Auswahl standen, waren Pastinake und Spinat. (Bärlauch auch, aber den habe ich leider nicht bekommen… ich reiche ein Rezept damit nach!) Logisch, dass ich euch ein Rezept für Pastinaken-Spinat-Ravioli mitbringe, oder? 😉
Okay, ich sehe schon. Gar nicht so logisch 😉 Das Rezept kam folgendermaßen zustande: Ich liebe Spinat über alles, wollte aber auch unbedingt etwas aus den Pastinaken machen. Dieses Gemüse findet nämlich häufig wenig Beachtung. Pastinaken sind einfach nicht so hip und trendy, wie mir scheint.
Völlig zu Unrecht! Gut, es ist eigentlich eher ein Wintergemüse, deswegen vielleicht jetzt im Frühling nicht mehr so ganz der Liebling der Küche. Aber Pastinaken müssen nicht in muffigen Eintöpfen verarbeitet werden, im Gegenteil! Die Möhren sehr ähnlichen Wurzeln haben einen leicht süßlich-würzigen Geschmack, leicht nussig und dabei auch frisch. Ich finde, sie erinnern ein bisschen an eine Kreuzung aus Möhren, Sellerie und Petersilienwurzeln.
Wo wir gleich beim nächsten Thema wären: Nein, Pastinaken sind nicht das gleiche wie Petersilienwurzeln! Wobei das Aussehen durchaus darauf schließen ließe, ich gebe es zu 😉 Aber im Supermarkt kann man schlecht in die Wurzeln beißen, um den Unterschied herauszufinden. Deshalb verrate ich euch jetzt zwei Merkmale:
- Pastinaken haben ein dickeres Kopfteil, außerdem ist der Blattansatz eingesunken. Bei Petersilienwurzeln ist der nämlich eher nach außen gewölbt.
- Wenn das nicht hilft: Die beiden Gemüse riechen auch unterschiedlich. Die Petersilienwurzel riecht (Überraschung!) nach Petersilie, während die Pastinake eher nussig und würzig durftet – ähnlich wie eine Möhre 😉
Pastinaken sind übrigens nicht nur lecker, sondern auch sehr gesund. Die Wurzeln haben im Vergleich zu Möhren einen viermal höheren Gehalt an Fasern, Kalium, Proteinen und Vitamin C. Zudem ist das Gemüse voll mit ätherischen Ölen, die eine antibakterielle Wirkung haben.
Leider wollte mir partout nichts einfallen, was man mit Pastinaken machen könnte – das Gemüse soll ja im Mittelpunkt des Gerichts stehen. Also überlegte ich mit der Kombi aus Pastinake und Spinat. Vielleicht geht da was? Die Rettung kam diesmal von Herrn Wunderbrunnen, der nur ein Wort sagen musste: gefüllte Nudeln. (Ok, zwei Wörter ;))
Schnell stand fest, dass die Füllung aus Spinat und Pastinaken bestehen, die Pastinake aber auch noch einen Zusatz-Auftritt in der Soße haben sollte. Mit Bacon. Bacon ist immer gut und passt hervorragend zu der leicht süßlichen Pastinake. Dass der Spinat übrigens auch ultra gesund ist, muss ich nicht noch erwähnen, oder? Wissen wir ja alle 😉
Tja, und das war auch schon die Geschichte zu meinem Rezept. Ich bin dem Foodblogger-Saisonkalender auf jeden Fall dankbar, denn man setzt auf diese Art und Weise mit Gemüse auseinander, das man sonst vielleicht ganz schnöde zu Püree verarbeitet hätte. Denn das ist das Schöne an dieser Aktion: Man will sich mit den Gemüsesorten auseinandersetzen. Und sich etwas dazu überlegen. Genau das habe ich gemacht.
Ihr müsst für das Rezept leider ein kleines bisschen mehr Zeit einplanen als sonst, denn es sind schließlich selbstgemacht und selbstgefüllte Nudeln. Macht sie also am besten an einem Wochenende, wenn ihr abends etwas Muße habt, gemütlich Ravioli zu falten. Hier im Hause Wunderbrunnen gibt es häufig Ravioli bzw. Tortellini – wobei Tortellini noch aufwendiger sind als Ravioli.
Die Zubereitung der Nudeln hat fast etwas Meditatives an sich und das Ergebnis ist eigentlich immer lecker. Meistens haben wir sogar Reste, dann gibt es am nächsten Tag nochmal leckere selbstgemachte Nudeln. Dann hat sich die viele Arbeit doppelt gelohnt 😉 (Wer Lust auf ein weiteres Rezept hat – hier gibts mein Rezept für Kürbis-Ravioli!)
Nun habe ich aber genug erzählt und verrate euch das Rezept:
Pastinaken-Spinat-Ravioli
Zutaten
Für den Nudelteig:
- 2 Eier
- 200 g Hartweizengrieß
- 1 EL Olivenöl
- 1 TL Salz
Für die Füllung:
- 100 g Pastinake
- 75 g Blattspinat
- 40 g Emmentaler
- 1 Ei
- 70 g Magerquark (guter Ersatz für Ricotta, da er trockener ist als normaler Quark)
- 25 g Paniermehl
- Salz, Pfeffer und geriebene Muskatnuss
Für die Soße:
- 1-2 Pastinaken
- 100 g Bacon
- ein Schluck Sahne
- ca. 100-150 ml Weißwein
Zubereitung
1. Für den Nudelteig den Hartweizengrieß in eine Schüssel geben und in der Mitte eine Mulde formen. In diese Mulde hinein die Eier und das Öl geben und salzen. Die Eier mit einer Gabel “kaputtstechen” und mit dem Grieß vermengen. Wenn der Teig fest wird, mit den Händen verkneten und zu einer glatten Kugel formen. Bei zu klebrigem Teig einfach etwas Mehl dazugeben (das hängt von der Größe der Eier ab). Für ca. eine Stunde in den Kühlschrank legen.
2. Für die Füllung die Pastinake schälen und fein hacken. Den Spinat waschen, trocken schleudern und grob hacken. Emmentaler reiben und mit dem Ei und dem Quark vermengen. Die Pastinakenwürfel in etwas Öl einige Minuten andünsten. Den Spinat dazugeben und mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen. Den Spinat zusammenfallen lassen und dann die Pfanne vom Herd nehmen. Abkühlen lassen.
3. Wenn alles abgekühlt ist, mit der Quark-Mischung vermengen. Das Paniermehl hinzugeben – eventuell braucht ihr etwas mehr oder weniger. Die Füllung sollte nicht mehr feucht sein. Den Nudelteig ausrollen und mit einer Ravioliform (ich habe eine, die etwa SO aussieht) ausstechen. Ihr könnt aber auch einfach runde Formen ausstechen und nach dem Zusammenklappen die Ränder mit einer Gabel zusammendrücken. Dann mit zwei Teelöffeln die Füllung portionieren und mittig auf die Teig-Kreise setzen, zusammenfalten und den Rand zusammendrücken.
4. In der Zwischenzeit die Pastinaken für die Soße schälen, halbieren und in ganz feine Scheiben bzw. Streifen schneiden. Den Bacon ebenfalls in kleine Stücke schneiden. Dann den Bacon in einer Pfanne ohne Öl knusprig braten. Die Pastinakenstreifen dazugeben, kurz mitdünsten. Dann einen Schluck Sahne und etwa 100 bis 150 ml Weißwein angießen. Nun etwas köcheln lassen, bis die Soße etwas einreduziert ist. Nach Belieben könnt ihr noch etwas Sahne dazugeben.
5. Wenn die Soße etwas eingekocht ist und abgeschmeckt ist, setzt ihr einen großen Topf mit Wasser auf. Wenn es kocht, salzen und die Nudeln hineingeben. Nun garen lassen, bis sie oben schwimmen. Herausnehmen und mit der Soße servieren. Am besten den Wein, den ihr zum Kochen aufgemacht habt, dazu genießen! 🙂
Und da ich ja nicht die einzige bin, die bei diesem Event mitmacht, gibts hier nun die gesammelte Inspiration meiner Mit-Blogger!
Viel Spaß beim Schmökern:
- Kleiner Kuriositätenladen – Agnolotti mit Bärlauch & Ricotta
- Lebkuchennest – Getrüffeltes Pastinakenpüree mit Pastinakenstroh & Schweinefilet in Madeirasauce
- NOM NOMS food – Süßkartoffel-Waffeln mit Spinat und Ei
- Schlemmerkatze – Spinatrisotto mit Trüffelbutter
- S-Küche – One pot Spinat Pasta
- trickytine – würzige pastinaken pommes vom blech mit knoblauch crème fraîche dip
- Dinner4Friends – grüner (Spinat)-Smoothie
- Ye Olde Kitchen – Pastinakencrumble
- Jankes*Soulfood – Bärlauch-Hummus
- Möhreneck – Süßkartoffel-Gnocchi auf Rahmspinat
- Kochen mit Diana – Bärlauchwaffeln
- Madam Rote Rübe – Spinatsalat mit karamellisierten Honig-Radieschen und Linsen-Vinaigrette
- Herbs & Chocolate – Pastinaken-Reiberdatschi
- Feed me up before you go-go – Pastinakenkuchen mit Pekannuss, Orange und Anis
- feines gemüse – Bärlauch Monkey Bread
- Wallygusto – Spinat-Salzzitronen-Risotto
- Emilies Treats – Spinatsalat mit Süßkartoffeln und Oliven
- ZimtkeksundApfeltarte – Spinat-Bärlauch-Frittata
- Münchner Küche – Pasta mit Spinat und Walnusscrunch
- Haut Gôut – selbst gemachte Wildschweinbratwurst mit Bärlauch
- Raspberrysue – Spinat-Süßkartoffel-Strudel
- pastasciutta – Die Superspinatsuppe
- moey’s kitchen – Bärlauch-Ricotta-Gnocchi
- Cuisine Violette – Kräuter-Zupfbrot mit Bärlauch
- ninastrada – Herzhafte Waffeln mit Spinat und Ei
Habt es wundervoll,
Alena