Steak, Ofengemüse und Pommes - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

Ribeye – ein Traum von einem Steak

Let’s eat Ribeye steak! (Für alle Vegetarier: Wenn ihr runterscrollt, da gibt es ein feines Ofengemüse, das auch ohne Steakbeilage schmeckt ;))

Collage Ribeye-Steak und Gemüse - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

Ich muss zugeben, dass ich nie ein großer Steak-Fan war. Irgendwie war mir dieser Zustand eines “medium” gebratenen Steaks immer suspekt (Banause, ich weiß), aber durchgebraten war es mir dann doch auch zu hart. Wer mag schon Essen mit Konsistenz einer Schuhsohle… Aber dann zog in den Haushalt meiner Eltern ein Gasgrill ein, der es auf magische Art und Weise schaffte, jegliche Art von Fleisch derart zart und lecker zu garen, dass ich mit jedem Bissen, den ich “nur mal probieren” wollte, mehr und mehr angetan war. Dass mein Freund diese Steaks auch aß und mochte, beeinflusste meinen Geschmackssinn vielleicht auch. Jedenfalls zog Ende letzten Jahres ebenfalls ein Gasgrill bei uns ein, ein paar Nummern kleiner und in transportabel, aber vom Prinzip her gleich. Und so wuchs in meinem Kopf die Idee, einmal selber Steak zu grillen, das so toll zart und saftig ist…

Collage Ribeye-Steak - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

Das sieht gut aus, oder? Am Wochenende war es soweit. Im Fleischladen unseres Vertrauens gibt es eine recht große Auswahl an verschiedenen Steaksorten bzw. Teilen vom Rind. Unser Entschluss stand allerdings schon vorher fest: Es sollte Ribeye-Steak sein. Warum ausgerechnet Ribeye? Die Besonderheit an diesen Steaks ist, dass das Fleisch im Idealfall schön marmoriert ist – ganz im Gegensatz zu den eher mageren Huft- oder Beefsteaks. An alle Menschen mit Aversion oder Misstrauen gegen Fett: Ich war früher auch immer eher skeptisch im Angesicht von Fettstücken am oder im Fleisch, aber bei diesen Steaks ist das ein ausschlaggebender Faktor! Bei großer Hitze schmilzt das Fett nämlich und wird vom Fleisch aufgenommen. Das Ergebnis ist ein unglaublich zartes Steak, das einen wunderbaren buttrigen Geschmack hat (soviel zum Thema “Fett ist Geschmacksträger” und so ;)). Herrlich!

Und als kleine, aber feine Empfehlung: Wenn ihr Ribeye-Steak kauft, nehmt nicht die vorgeschnittenen Steaks, die in der Auslage liegen. Sie sind häufig viel zu dünn! Ein Ribeye-Steak muss dick sein, mindestens zwei bis zweieinhalb Finger dick (oder vier bis fünf Zentimeter).

Ribeye-Steak im rohen Zustand - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

Unsere sahen so aus und wogen jeweils etwa 380 Gramm. Warum müssen Steaks so dick sein? Ganz einfach: Wenn ihr ein dickes Steak grillt, wird es von außen schön knusprig – während es innen zum perfekten medium gart. Ist das Steak zu dünn, kann man es zwar auch knusprig werden lassen, aber dann ist es von innen möglicherweise bereits zäh. Und das mit der Schuhsohlenkonsistenz hatten wir ja schon…

Ein weiterer Tipp: Wenn ihr ein großes Steak habt, übertreibt es nicht mit den Beilagen. Ein leckeres Ofengemüse oder vielleicht auch ein Salat reicht völlig aus. Die Hauptakteure unserer Beilage stelle ich euch jetzt vor:

Ofengemüse - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

Ofengemüse

(reicht für 2 Personen als Beilage)

  • eine Möhre
  • eine Pastinake
  • eine Zucchini
  • eine Paprika
  • Frühlingszwiebeln (oder Lauch)
  • 3 EL Olivenöl
  • Salz und Pfeffer

1. Das Gemüse putzen und alles in 4 oder 5 mm dicke Scheiben schneiden. Den Ofen auf 180 Grad vorheizen.

2. Ein Backblech oder eine Auflaufform (sollte groß genug sein, um das Gemüse später einmal wenden zu können) mit etwas Olivenöl beträufeln. Die Möhren- und Pastinakenscheiben darauf geben, mit noch etwas Öl beträufeln, etwas Salz und Pfeffer dazugeben und verrühren. In den Ofen geben und die Eieruhr auf 10 Minuten stellen.

3. Sind die 10 Minuten um, gebt ihr die Zucchini und Paprika hinzu, wieder etwas Salz und Pfeffer und dann noch einmal alles vermengen. Die Eieruhr wieder auf 10 Minuten stellen.

4. Nach diesen 10 Minuten dürfen die Frühlingszwiebeln auf die Party, allerdings wollen sie nur 5 Minuten bleiben. Das Gemüse hat nun 25 Minuten geschwitzt und ist fertig!

Als Hinweis: Wenn ihr die Scheiben dünner schneidet, verkürzt sich die Garzeit – das könnt ihr je nach Geschmack anpassen.

Und nun wollen wir uns der Zubereitung des Steaks zuwenden:

Geling-Tipps für “medium” Ribeye-Steak vom Grill

1. Oben schon erwähnt, hier noch einmal: Kauft ein dickes Steak! Bei den meisten Schlachtern kann man sich ein Stück abschneiden lassen und die Dicke selbst bestimmen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist natürlich auch die Qualität des Fleisches. Besonders wichtig: Das Fett sollte weiß sein, denn gelbliches Fett ist ein Zeichen dafür, dass das Fleisch von einem alten Tier stammt.

2. Nehmt das Steak eine Stunde vor Zubereitung aus dem Kühlschrank, damit es Zimmertemperatur bekommen kann.

3. Der Grill muss richtig, richtig heiß sein. Beim Gasgrill geht das recht schnell – trotzdem das Vorheizen einplanen! (Beim Braten in der Pfanne ist das ebenfalls wichtig.)

4. Die Garzeit hängt von der Dicke des Steaks ab (unsere Steaks waren etwa 4 Zentimeter dick). Die Garzeit beträgt dann 8 Minuten – 4 Minuten von jeder Seite, mit geschlossenem Deckel. Lässt sich das Steak nach 4 Minuten noch nicht vom Grillrost lösen, auf gar keinen Fall gewaltsam abreißen! Lieber noch eine halbe Minute warten – dementsprechend verkürzt sich die Garzeit dann auf der anderen Seite.

5. Wenn das Steak gewendet wurde und die Garzeit um ist, zeigt die Druckprobe, ob das Steak fertig ist. Das ist je nach gewünschtem Garungsgrad unterschiedlich – bei einem medium gegrillten Steak sollte sich das Steak bei leichtem Druck so anfühlen, wie die Daumenwurzel an der Hand. Für ungeübte Steak-Zubereiter (wie mich) habe ich einen tollen zusätzlichen Tipp von meiner Mutter: Wenn das Steak fertig ist, hat sich auf der Oberseite der Fleischsaft gesammelt, wodurch es eine glänzende Farbe bekommt (siehe Foto).

6. Wenn das Steak fertig ist, auf keinen Fall in Alufolie wickeln – es gart nach und der ganze tolle Saft geht in die Folie. Lieber direkt mit etwas Salz und Pfeffer bestreuen und servieren!

Ribeye-Steak - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

Ich finde, so ein Steak vom Grill sieht traumhaft gut aus. Diese Streifen! Und diese knusprigen Stellen! Einfach umwerfend und etwas ganz Feines.

knuspriges Ribeye-Steak - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

Ribeye-Steak, Ofengemüse und Pommes - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

Und wenn Ribeye-Steaks so perfekt durchgegart sind, wie unsere Exemplare am Wochenende, dann sehen sie von innen so aus:

Anschnitt vom Ribeye-Steak - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

Hach, mir läuft schon wieder das Wasser im Munde zusammen. So ein Steak ist etwas ganz Besonderes und ich finde, wenn man ein qualitativ hochwertiges Stück Fleisch gekauft und zubereitet hat, sollte man es auch ganz bewusst genießen. Immerhin isst man so etwas nicht jeden Tag!

Ich wünsche euch allen einen schönen Start in die Woche.

Habt es wundervoll,

Alena

Soulfood aus dem Norden: Rübenmus

Ich kann es nicht leugnen – ich bin kein Fan des Monats Februar. Ich habe generell nichts gegen den Winter, aber von allen Wintermonaten ist für mich der Dezember der schönste – er riecht für mich nach Rotkohl, Zimt und selbstgebackenen Plätzchen und ich liebe die Vorweihnachtszeit mit ihren Lichtern und der allgemeinen Vorfreude. Im Januar ist zwar alles schon etwas nüchterner, aber das Versprechen eines neuen Jahres, die kleine Hoffnung auf einen Spaziergang im Schnee und vielleicht auch schon die ersten weißen Tulpen machen diesen Monat besonders. Im Februar hingegen erscheint der Winter schon ewig lang, der Frühling noch viel zu weit weg und das Wetter zeigt sich häufig auch nicht unbedingt von seiner glanzvollen Seite. Da liegt es nur nahe, sich etwas zu kochen, das gut durchwärmt und vielleicht sogar ein bisschen leuchtende Farbe auf den Teller bringt.

Rübenmus - Wunderbrunnen - Fotografie - Foodblog

Die Hauptrolle in diesem Rezept spielt ein Gemüse, dem wahrlich kein attraktives Image anhaftet: die Steckrübe.

Rübenmus - Wunderbrunnen - Fotografie - Foodblog

Kann man eigentlich gar nicht verstehen, oder? Die tollen Farbschattierungen! Da gibt es unfotogeneres Gemüse. Für die Menschen im sogenannten deutschen “Steckrübenwinter” 1916/1917 während des Ersten Weltkrieges war jedoch vermutlich nichts so nebensächlich wie das Aussehen ihres Essens. Dieses war so knapp, dass Steckrüben als Kartoffelersatz und auch als Basis für diverse Gerichte verwendet wurden. Heißt, es gab zu jeder Mahlzeit in irgendeiner Form Steckrüben. In den damals erschienenen Steckrüben-Kochbüchern gab es sogar eine Anleitung für “Steckrüben-Kaffee”… Kein Wunder also, dass diesem Gemüse zumindest in der Generation der Groß- oder Urgroßeltern nicht die größte Beliebtheit zukommt!

Aber genug der Geschichte, ich habe heute ein Rezept für euch, in dem sich die Rübe das Rampenlicht noch mit ihrer Verwandten, der Mohrrübe teilt, und gemeinsam mit Kartoffeln und Rauchfleisch die Hauptakteure in einem Gericht bilden, das ganz typisch norddeutsch ist:

Rübenmus

Rübenmus - Wunderbrunnen - Fotografie - Foodblog

Für mich seit meiner Kindheit und auch heute noch ein echter Klassiker, Seelentröster und Durchwärmer, wenn draußen der kalte Februar- oder Herbstwind pfeift. Und obwohl es sich offensichtlich um ein Gericht handelt, das ich wirklich ausschließlich aus meiner nordischen Heimat kenne, ist es auch im Rest Deutschlands einfach nachzukochen. So gehts:

Zutaten

(reicht für etwa 4 Personen, kann aber auch gut eingefroren werden)

  • eine mittelgroße Steckrübe
  • ein Bund Möhren (oder circa 6 Stück)
  • 4-5 mittelgroße Kartoffeln
  • 5 Kohlwürste (oder Kochwürste oder Mettenden oder wie sie in eurer Region eben heißen)
  • etwas Pflanzenöl
  • 250ml Gemüsebrühe
  • Pfeffer und Salz

1. Zuerst werden die Möhren, Kartoffeln und die Rübe geschält. Letzteres geht gut, indem man sie erst halbiert, in ca. 2 fingerdicke Scheiben schneidet und dann einfach den Rand entfernt. Das Gemüse in ca. 1-2 cm dicke Würfel schneiden. Letztlich kommt es nicht so sehr darauf an, da nachher ohnehin alles zerstampft wird, aber bei kleineren Würfeln verkürzt sich die Garzeit.

2. Das Öl in einen Topf geben (der Boden sollte bedeckt sein). Die Gemüsewürfel hinzugeben und alles gut anschwitzen. Wenn es langsam anfängt, sich am Boden abzusetzen, kommt die Gemüsebrühe hinzu. Wenn die Brühe kocht, die Temperatur reduzieren, bis sie noch leicht köchelt. Die Würste am Stück oben auf das Gemüse legen und den Deckel auf den Topf setzen.

3. Es dauert ungefähr 30 bis 40 Minuten, bis das Gemüse gar ist. Wichtig ist, dass die Würste alle 10 Minuten gedreht und mit einer Gabel ein paarmal angepiekst werden, damit das Aroma in das Rübenmus gelangt.

4. Wenn das Gemüse gar ist, die Würste herausnehmen und in dünne Scheiben schneiden. Das Gemüse zu einem Stampf verarbeiten. Sollte dieser zu fest sein, noch etwas Brühe nachgießen. Anschließend salzen und mit ordentlich Pfeffer würzig abschmecken und im Anschluss die Würste wieder in den Topf geben.

Rübenmus - Wunderbrunnen - Fotografie - Foodblog

Rübenmus - Wunderbrunnen - Fotografie - Foodblog

Guten Appetit!

Habt es wundervoll,

Alena