Linsensuppe - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

Herzhafte Linsensuppe – Soulfood für den März

Ich weiß, eigentlich ist Linsensuppe eher was für kalte, graue und vielleicht sogar verregnete Wintertage. Allerdings ist rein theoretisch gesehen noch Winter ;)) Und obwohl wir in den letzten Tagen schon sehr mit Sonne verwöhnt wurden, finde ich es momentan teilweise doch noch recht kalt. Aus diesem Grund habe ich euch heute Linsensuppe mitgebracht!

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Ganz besonders hervorheben muss ich an dieser Stelle die Mama von Herrn Wunderbrunnen. Er wünscht sich dieses Gericht nämlich sehr oft, wenn wir sie besuchen. Natürlich meistens in der ungemütlichen Jahreszeit.

Ich habe nun also schon sehr oft ihre Linsensuppe gegessen. Jedes Mal mit großer Begeisterung, denn es ist ein sehr wohliges Essen, herzhaft, wärmend – quasi alles perfekte Voraussetzungen zum Soulfood! Eins, das man auch gut nach einem schönen Spaziergang in der Sonne genießen kann :))

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Ein Mysterium rankte sich jedoch immer um diese Suppe. Herr Wunderbrunnen wollte sie öfter mal nachkochen, denn sie schmeckt bei jedem Besuch unglaublich gut. Gleichzeitig schmeckt sie jedes Mal anders! Der Grund: Es gibt kein Rezept. Kein “richtiges”.

*Dramatische Musik*

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Das kennt ihr sicher, oder? Man will ein Rezept von Mama oder Oma nachkochen und dann bekommt man die Auskunft: “Ach, ich nehme hiervon was und davon was und wenn ich das nicht da habe, nehme ich das und dann…”

Schön und gut, aber wenn man das Gericht möglichst originalgetreu nachkochen will (oder gar als Rezept verbloggen will!), ist dieses Information eindeutig zu wenig bzw. zu unpräzise! Wenn man allerdings eine eigene Interpretation anstrebt, ist das in Ordnung. So also auch in diesem Fall.

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Herr Wunderbrunnen bekam also eine grobe Anleitung und kochte danach zuhause eine eigene Linsensuppe. Sie schmeckte herrlich – nicht wie bei Mama, aber da deren Suppen auch nie identisch schmecken, kann das nicht als Kritikpunkt gelten.

Wir kochten die Suppe dann noch einmal zusammen, diesmal mit Zettel und Stift bewaffnet, um alle Mengen zu notieren. Deshalb kann ich sie euch heute aufschreiben – mit dem Hinweis, dass ihr selbstverständlich alles abwandeln könnt. Anderes Gemüse beispielsweise, andere Linsen – eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

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Vermutlich wird auch unsere nächste Linsensuppe wieder anders schmecken als sonst, aber das finde ich nicht so schlimm. Es gibt Gerichte, die müssen nicht immer exakt gleich schmecken. Vielmehr geht es um das Gefühl, das man hat, wenn man sie isst: Ein Gefühl von Wärme, Gemütlichkeit, Wohligsein. (Gibt es dieses Wort?) Und das ist das Wichtigste.

Hier ist nun das Rezept. Die Suppe schmeckt übrigens durchgezogen am Besten – also ruhig schon früher vorbereiten! (Oder am nächsten Tag noch genießen :)) Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachkochen:

Linsensuppe

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Zutaten

  • 4-5 mittelgroße Kartoffeln
  • 3 Möhren
  • 1 rote Paprika
  • 1 Stange Lauch
  • 300 g Linsen (ich habe Tellerlinsen genommen)
  • 2 Zwiebeln
  • 2 Cabanossi-Würste
  • 1 Dose Tomatenmark (dreifache Konzentration)
  • 1 EL Milch
  • 30 g Frischkäse oder Sahne
  • Salz, Pfeffer
  • Zucker
  • Currypulver
  • Cayennepfeffer
  • etwas Zucker
  • etwas Sojasoße
  • 1 EL Essig

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Zubereitung

1. Die Linsen nach Packungsanweisung gar kochen. Ich mache das meistens im Schnellkochtopf: Dafür die Linsen mit Wasser bedecken und zum Kochen bringen. Wenn der Topf zischt, den Herd ausschalten und den Top noch ca. 4 Minuten unter Druck lassen (kann je nach Modell variieren). Dann den Dampf ablassen und das Wasser abgießen. Fertig!

2. Das Gemüse grob würfeln. Die Wurst in Scheiben schneiden. Die Kartoffeln und Möhren in einem Topf anbraten, salzen und pfeffern. Die Paprika hinzugeben und mit Wasser aufgießen (ca. 1,5 Liter). Das Tomatenmark, die Milch und den Frischkäse dazugeben und einrühren.

3. Als nächstes den Lauch und die Linsen hinzufügen. Dann abschmecken mit Curry, Cayennepfeffer, Salz, etwas Zucker, etwas Essig und einem Schuss Sojasoße.

4. Währenddessen in einer Pfanne die Zwiebeln mit der Wurst scharf anbraten. Wenn alles schön angeröstet ist, in die Suppe geben. Köcheln lassen und abschmecken.

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Kennt ihr auch diese Gerichte, die man nachkochen möchte, obwohl es kein Rezept gibt? Und man erstmal das Essen “verstehen” muss, bevor man es selbst auf den Teller bringen kann? Erzählt mir gerne davon :))

Habt es wundervoll,

Alena

Waffeln - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

Gemütlicher Sonntag + Rezept für Waffeln!

Letzten Sonntag überkam er mich spontan, der Hunger nach Waffeln. Ich telefonierte gerade mit meiner besten Freundin, als es soweit war.

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Ich: “Ich hab gerade richtig Lust auf Waffeln.”
Sie: “Ooohja! Das habe ich auch! … [kurze Pause] … Aber ich hab gar kein Waffeleisen…”
Ich: “Wie kann denn das sein?”
Sie: “Keine Ahnung… aaaber ich habe einen Crêpe-Maker!!”

Nach einem prüfenden Blick in den Küchen- und Kühlschrank stellten wir fest, dass wir jeweils alle notwendigen Zutaten im Haus hatten (wäre ja auf einem Sonntag auch fatal gewesen). Es konnte  losgehen. Wir hatten vorher noch die viel zu lange Distanz zwischen uns bedauert, denn wir hatten beide unterschiedliche Aufpepp-Zutaten im Hause (ich: Vanille-Eis und Granatapfelkerne, sie: Banane und Nutella). Das wäre eine ziemlich coole Crêpe-/Waffel-Session geworden!

Waffeln - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

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Meine Waffeln waren aber auch so lecker – wenngleich Herr Wunderbrunnen meine Liebe für Süßes nicht ganz teilen kann. Er hat trotzdem zwei Waffeln verputzt 😉 Das ist übrigens immer ein Zeichen für guten Süßkram!

Das Rezept ist tatsächlich gar nicht von mir. Denn ehrlich gesagt hatte ich meine Mama gefragt, ob sie ein Rezept für Waffeln hätte – idealerweise mit Zutaten, die man immer im Haus hat. Ich hatte nämlich schon des Öfteren den Fall, dass im Rezept Buttermilch angegeben war. Oder irgendetwas anderes, das ich nicht im Vorratsschrank hatte… und das sich nicht so gut ersetzen lässt.

Waffeln - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

Waffeln - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

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Aber dieses Rezept, das ist perfekt! Perfekt vielleicht, wenn man gerade einen ausgedehnten Sonntagsspaziergang hinter sich hat. Ich finde, dass die momentanen Temperaturen fast schon ein bisschen auf den Frühling einstimmen. Während der Schnee lag, war ich viel unterwegs und bin nicht dazu gekommen, einfach mal in Ruhe spazieren zu gehen.

(Ich hätte vermutlich auch keine Fotos machen können, denn bei Minusgraden friert einem beim Fotografieren ja schnell mal der Finger ab…)

Leider ist der Wald, sobald der Schnee weg ist, wenig fotogen. Mit etwas Glück läuft einem etwas Efeu über den Weg oder etwas Moos – aber ansonsten ist der Wald eintönig braun und grau. Mich stört das eigentlich nicht. Das Grün kommt besonders schön zur Geltung und alles ist eben etwas reduzierter als sonst.

Waffeln - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

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Gleichzeitig freue ich mich bei dem Anblick der kahlen Bäume auf den Frühling. Auf zartgrüne Knospen. Die ersten Frühblüher in Form von Schneeglöckchen und Krokussen. Und das erste Vogelgezwitscher morgens. Das haben wir zwar bisher nur am Wochenende wahrgenommen, aber es war trotzdem ein erstes Anzeichen auf das, was uns im Frühling erwartet. Das ist schön!

Falls ihr also noch nicht draußen wart am Wochenende, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt dafür, hihi. Und: wenn ihr zurückkommt, könnt ihr euch diese köstlichen Waffeln backen, denn die Zutaten habt ihr garantiert zuhause!

Hier ist das Rezept:

Waffeln

(10 Stück)

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Zutaten

  • 120 g Butter
  • 4 Eier
  • Prise Salz
  • 250 ml Milch
  • 50 g Sahne (wenn ihr keine habt: durch Milch ersetzen, habe ich auch gemacht)
  • 300 g Mehl

Zubereitung

1. Die Eier trennen und das Eiweiß steif schlagen. Das Eigelb mit der Butter und dem Zucker schaumig schlagen.

2. Die Milch (bzw. Milch-Sahne-Mischung) dazugeben. Das Mehl in schrittweise unterrühren.  Zum Schluss den Eischnee unterheben. Im vorgeheizten und gefetteten Waffeleisen backen und genießen!

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Mmmhh… ist das nicht ein herrlicher Duft? Ich kann ihn nur beim Angucken der Bilder schon riechen. Hach. Genießt es! Und macht euch den schönsten Sonntag 🙂

Habt es wundervoll,

Alena

P.S.: Habt ihr meine Hortensie von HIER entdeckt? Die halten sich getrocknet so toll und sehen so schön aus… ich bin immer noch ganz angetan!

Zimtschnecken - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

Zimtschnecken – sanftes, seelenschmeichelndes Glück

Aaah, Zimtschnecken – dieser Duft! Ich finde, es geht nichts über den Duft von Zimt und Zucker. Ob auf warmem Milchreis oder Pfannkuchen, das ist ein Duft meiner Kindheit.

Zimtschnecken - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

Gleich danach kommt allerdings direkt der Duft von Hefe. Der ist jetzt nicht unbedingt ein spezifischer Kindheitserinnerungs-Duft (obwohl ich meine Mama schon immer als Königin des Hefeteigs wahrgenommen habe), aber ich liebe ihn. Hefe-Gebäck gehört für mich eindeutig in die Kategorie Soulfood, denn schon der Duft ist absolute Gemütlichkeit.

Vielleicht hat es auch etwas damit zu tun, dass ich mit Zimtschnecken auch immer die schwedischen kanelbullar verbinde. In Astrid Lindgrens Geschichten, die mich durch meine Kindheit begleitet haben, gab es beispielsweise immer Zimtwecken. Das klingt doch schon gemütlich, oder? Und dann noch die Vorstellung, kleine, zimtig duftende Brötchen auf einer Blumenwiese oder einem mit Moos bewachsenen Stein im Wald von Småland zum Picknick zu verspeisen – ein Traum!

Zimtschnecken - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

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(Auch heute noch. Ich bin bekennender Schweden-Fan und Patientin mit akutem Bullerbü-Syndrom 😉 Ja, das gibt es wirklich. Schaut mal hier: Bullerbü-Syndrom)

Ich habe in Schweden übrigens auch schon öfters Kanelbullar gegessen. Natürlich schmecken die im Urlaub immer um Längen besser… ich bin ja auch der Ansicht, dass Urlaubsessen allgemein zuhause einfach nicht schmecken kann. Oder zumindest nicht so, wie im Urlaub. Denn mal ehrlich: Die Zutaten für Tomate-Mozzarella kann man sich zwar aus dem Italien-Urlaub mitbringen, aber im deutschen Sommer schmeckt es einfach niemals so wie im italienischen…

Zimtschnecken - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

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Deshalb soll mein Rezept für Zimtschnecken auch gar nicht “original schwedisch” sein oder so. Aber ich denke, in der Zusammensetzung ist es schon ziemlich ähnlich. Wer mag, kann den Teig noch mit Kardamom würzen, das ist in Schweden wohl recht weit verbreitet.

Übrigens gibt es in Schweden sogar einen eigenen Feiertag für das köstliche Gebäck: Am 4. Oktober wird der Kanelbullens Dag gefeiert. Ist das abgefahren? Ein Tag für die Zimtschnecke. Wenn ein Gebäck so beliebt ist, kann es nur gut sein 😉

Zimtschnecken - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

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Und wenn man dem Wikipedia-Artikel über die Kanelbulle vertraut, kann man noch eine lustige Anekdote hinzufügen: In Schweden wird das at-Zeichen @ oft Kanelbulle genannt, da es in seiner Form an das Gebäck erinnert. Das ist doch wohl viel cooler als “Affenschaukel”, oder?

Nun aber genug von Affenschaukeln und Schwedenliebe – hier kommt das Rezept. Oh, und wer Angst vor Hefeteig hat, der liest sich einfach nochmal meine motivierenden Worte von HIER durch, dann kann nix schiefgehen 😉 So, nun aber:

Zimtschnecken

Zimtschnecken - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

Zutaten

    • 500 g Mehl
    • 50 g geschmolzene Butter
    • 250 ml Milch
    • 1/2 Würfel frische Hefe
    • Prise Salz
    • 50 g Zucker
    • 1 Eigelb
    • Hagelzucker
    • weiche Butter
    • Zimt und Zucker (vermischt)

Zubereitung

1. Zuerst die Butter und die Milch in einen Topf geben. Bei niedriger bis mittlerer Hitze die Butter schmelzen. Das Mehl in eine Schüssel geben und in der Mitte eine Mulde formen. Die Hefe hineinbröseln. Das Salz an den Rand streuen, den Zucker allerdings auf die Hefe geben.

2. Wenn die Butter-Milch-Flüssigkeit handwarm ist, diese auf die Hefe geben. Mit einer Gabel oder mit den Enden der Knethaken die Hefe mit der Butter-Mischung verrühren (den Mixer aber noch nicht anschalten). Wenn sich die Hefe aufgelöst hat, alles mit dem Handmixer zu einem glatten Teig verkneten. Mit einem sauberen Handtuch abdecken und ca. 45 Minuten gehen lassen (bzw. bis der Teig sich verdoppelt hat und anfängt zu duften ;))

3. Den Ofen auf 200 Grad vorheizen (Ober-Unterhitze). Den Teig auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einem Rechteck ausrollen. Dick mit Butter bestreichen, dann mit Zimt und Zucker bestreuen. Von der langen Seite her aufrollen und in 1-2 cm dicke Scheiben schneiden (je nach Geschmack). Das Eigelb verquirlen und die Schnecken bepinseln. Mit Hagelzucker bestreuen. 15-20 Minuten backen (bis die Schnecken eine schöne Farbe haben).

Zimtschnecken - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

Einen guten Tipp habe ich abschließend noch für euch: Die Zimtschnecken lassen sich hervorragend einfrieren. Ihr könnt sie am Abend vorher rauslegen, wenn ihr sie zum Frühstück essen möchtet – oder eine Stunde vor eurem Kaffeekränzchen. Dann kann man sie noch kurz auf dem Toaster oder im Ofen aufwärmen und sie schmecken wie frischgebacken!

Habt es wundervoll,

Alena

Kartoffelsuppe - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

Würzige Kartoffelsuppe für kalte Wintertage

Ich hoffe, dass ihr alle gut ins neue Jahr gekommen seid und auch die erste(n) Arbeitswoche(n) gut überstanden habt 😉 Da das Wetter sich ja noch nicht wirklich von seiner besten Seite präsentiert (ich tippe diese Zeilen, während draußen ein Schneesturm tobt) und ich im letzten Blog-Artikel schon von leckeren Suppen geschwärmt habe, bringe ich euch heute genauso eine mit: Kartoffelsuppe!

Kartoffelsuppe - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

Seid ihr auch so große Suppenfans? Ich für meinen Teil liebe Suppen. Oder auch Eintöpfe – das ist für mich irgendwie so richtiges Soulfood. Es macht einfach glücklich!

Manchmal frage ich mich, was eigentlich unter diesen Begriff fällt. Mein Rübenmus beispielsweise habe ich ja auch mit “Soulfood” betitelt. Ein großes Kriterium ist für mich, dass man ein “Soulfood” mit einer Gabel oder einem Löffel von einem Teller oder aus einer Schüssel essen kann. Vielleicht sogar auf dem Sofa, unter eine Decke gekuschelt…

Kartoffelsuppe - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

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Und natürlich muss Soulfood ein warmes Gericht sein, für die Wärme von innen und so. Damit man das graue und kalte Nass draußen vergisst. Ja, das ist für mich Soulfood!

Rezepte für Kartoffelsuppe gibt es vermutlich wie Sand am Meer, aber ich mag sie auf diese eine Art und Weise am liebsten: Aus einem Stück geräucherten Fleisch wird eine Brühe gekocht, darin werden dann Kartoffeln, Möhren, Lauch (und in diesem Fall auch Pastinaken) gar gekocht. Die Hälfte des Gemüses wird püriert. Und als Special Guest dürfen in Scheiben geschnittene Geflügelwiener nicht fehlen.

Kartoffelsuppe - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

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Ich gebe zu, dass dieses Gericht keinen Schönheitspreis gewinnen wird. Suppen oder allgemein pürierte Speisen sind schwierig abzulichten, weil ihnen einfach jede Struktur fehlt. Und Würstchenscheiben sind auch kein optischer Knüller. Aber: Aussehen ist nicht alles und was diese Suppe an Optik nicht draufhat, holt sie auf der Geschmacksebene doppelt und dreifach raus!

Außerdem ist sie kinderleicht zu kochen. Verspreche ich euch! Nun habe ich lange genug erzählt und möchte euch das Rezept nicht vorenthalten:

Kartoffelsuppe

Kartoffelsuppe - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

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Zutaten

  • 300 g geräucherten Bauchspeck (oder Räucherrippchen oder ein geräucherter Schinkenknochen)
  • 500 g Kartoffeln
  • 5 Möhren
  • 1 Pastinake
  • 1 Lauch
  • 6 Geflügelwiener
  • Salz, Pfeffer und Majoran

Zubereitung

1. Den Bauchspeck in dicke Scheiben schneiden und mit Wasser in einen Topf geben. 45 Minuten lang kochen lassen, sodass eine schöne Brühe entsteht. Ich lasse immer noch das (abgewaschene) Grün vom Lauch mitkochen, das man sonst wegwerfen würde. Wer mag, kann auch die Möhren abwaschen, schälen und die Schale mitkochen!

2. Das Gemüse schälen bzw. putzen und in Würfel schneiden. Wenn die Brühe fertig ist, einmal durch ein Sieb abgießen. Das geschnittene Gemüse in einen Topf geben und die Brühe dazugeben – das Gemüse sollte bedeckt sein, bei mehr Brühe wird die Suppe flüssiger. Ruhig jetzt schon Salz dazugeben, denn das Gemüse zieht sehr viel. Auch Pfeffer und Majoran können jetzt schon in den Topf.

3. Nun alles in der Brühe gar kochen lassen. In der Zwischenzeit die Würstchen in Scheiben schneiden. Wer mag, kann von dem Räucherfleisch abpulen, was essbar ist und klein schneiden. Wenn das Gemüse gar ist, die eine Hälfte abschöpfen und den Rest im Topf pürieren. Das andere Gemüse wieder hineingeben, ebenso wie das Fleisch. Noch einmal alles mit Salz, Pfeffer und Majoran abschmecken. Fertig!

Kartoffelsuppe - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

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Meine Suppe ist leider schon aufgegessen, aber ich habe noch etwas Rübenmus im Tiefkühler 😉 Vielleicht ist das Rezept ja etwas für die kommenden kalten Tage am Wochenende! Was bedeutet für euch Soulfood? Habt ihr einen besonderen Liebling?

Ich wünsche euch ein schönes, sturmtieffreies Wochenende!

Habt es wundervoll,

Alena

Tiramisu - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

Weihnachtliches Tiramisu {Adventskalender SweetPie}

Nachdem ich euch in meinem letzten Beitrag bereits ein ganz tolles Dessert gezeigt habe, erscheint es vielleicht etwas verwunderlich, dass es mit dem Tiramisu heute noch eins gibt – das hat aber einen Grund. Eigentlich sogar zwei!

Tiramisu - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

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Zum einen hat heute Herr Wunderbrunnen Geburtstag, und das ist ein außergewöhnlich freudiges Ereignis! Ihm zu Ehren gibt es das heutige Rezept, denn wie ich schon andeutete, ist Herr Wunderbrunnen etwas wählerisch, was Desserts angeht. Die Mousse au chocolat vom letzten Beitrag jedoch liebt er, und auch die heutige Leckerei hatte es ihm sehr angetan.

Und weil sich dieses Dessert so toll für diesen besonderen Tag eignet, war mir schnell klar, welche Kombination ich für den diesjährigen Adventskalender von der lieben Nadine von SweetPie beisteuern wollte! Denn ich übernehme heute voller Ehre den Platz hinter dem 19. Türchen.

Tiramisu - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

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Ich muss an dieser Stelle noch einmal einen virtuellen Kreisch-Freudentanz aufführen. Nadine hat nämlich auch im letzten Jahr einen ganz wundervollen Adventskalender auf die Beine gestellt – inklusive einiger Gewinnspiele. Nun ist es so, dass ich bei Gewinnspielen meistens kein Glück habe. Bei Nadine allerdings hatte ich es dann und weiß noch genau, wie sehr ich mich gefreut habe!

Fast dieselbe Freude hatte ich, als sie mich dieses Jahr fragte, ob ich nicht einen Beitrag zu ihrem Adventskalender beisteuern möchte. Da ich mich bei so etwas immer zutiefst geehrt fühle (vor allem, wenn man die Liste der weiteren, absolut großartigen teilnehmenden Blogger sieht), habe ich sofort zugesagt. Die bisherigen Beiträge waren schon so toll und so weihnachtlich, dass sie einem Adventskalender mehr als würdig waren!

Tiramisu - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

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Mein Beitrag ist nun also ein weihnachtliches Dessert – genauer gesagt ein Tiramisu, das ich mit ein paar weihnachtlich gewürzten Sauerkirschen verfeinert habe. Ich liebe Tiramisu und mag es auch ohne jegliche “Beilage”, ganz pur. Aber um dem Dessert an Weihnachten noch einen kleinen Kick zu geben, passen die Kirschen ganz ausgezeichnet.

Ursprünglich hatte ich das Rezept eigentlich mit Pflaumen geplant, aber die gab es in meinem Supermarkt nicht in tiefgefroren. Auch in anderen Supermärkten konnte ich keine finden und kaufte schließlich Sauerkirschen (ebenfalls tiefgefroren). Wenn ihr also keine Kirschen mögt, könnt ihr auch anderes Obst verwenden – ob frisch oder TK ist dabei egal.

Tiramisu - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

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Ich verwende übrigens die TK-Kirschen, weil sie wie frische Schattemorellen schmecken und sehr aromatisch sind. Außerdem haben sie einen schönen Glanz und sind so perfekt rot, wie sie nur für ein Foto sein könnten 😉 Im Gegensatz dazu sind die aus dem Glas eher gräulich und schmecken nicht so sehr nach Kirsche und sehr süß. Ich bevorzuge also eindeutig die tiefgefrorene Variante!

Ich habe das Dessert in diese Weckgläser gefüllt – auf den Fotos könnt ihr sehen, wie voll sie ohne Früchte sind. Die Gläser sind unglaublich praktisch, ich habe sie auch schon häufig verwendet. Ihr könnt das Dessert darin toll vorbereiten, denn wenn es noch kaltgestellt werden muss, könnt ihr es direkt in die Gläser füllen und später direkt servieren.

Weihnachtliches Tiramisu

(reicht für 4 Gläser à 220 ml)

Tiramisu - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

Zutaten für das Tiramisu

  • Löffelbiskuit
  • 1 frisches Ei
  • 80 g Mascarpone
  • 1,5 TL Rum
  • 3-4 Tassen Espresso, um darin den Löffelbiskuit zu wenden

Zutaten für die Kirschen

  • 1 EL Zucker
  • 50 ml Rotwein
  • 100 g TK-Sauerkirschen
  • Prise Zimt
  • Stärke
  • Kirschwasser

Zubereitung

1. Das Ei trennen. Die Mascarpone mit dem Eigelb, Zucker und Rum cremig rühren. Das Eiweiß steif schlagen und unter die Mascarpone-Masse heben.

2. Den Löffelbiskuit zerbrechen – ich habe sie jeweils in drei Stücke gebrochen. Espresso in einen tiefen Teller geben und die Löffelbiskuitstücke darin ganz kurz wenden. Sie dürfen sich nicht zu voll saugen! Nun mit den Löffelbiskuits den Boden der Gläser auslegen, Mascarpone darauf verteilen, wieder eine Schicht Löffelbiskuits und noch eine Schicht Mascarpone. Mindestens 12 Stunden kalt stellen, es geht aber auch mit 6 😉

3. Für die Kirschen: 1 EL Zucker bei nicht zu hoher Hitze karamellisieren lassen. Den Rotwein angießen – Vorsicht, es spritzt! Immer schön weiterrühren. Dann die Kirschen dazugeben und mit etwas Zimt würzen. Ihr könnt auch nach Belieben weitere Gewürze wie Kardamom, Nelken oder Vanille dazugeben – mir schmeckt es mit nur Zimt am besten 😉 Das Ganze aufkochen und einen Moment köcheln lassen. Etwas Stärke mit Kirschwasser verrühren und dann die köchelnde Masse abbinden. Wenn es zu fest wird, einfach etwas Wein angießen.

Vor dem Servieren die Kirschen auf dem Tiramisu verteilen. Fertig!

Tiramisu - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

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So, nun bleiben euch noch vier Türchen auf eurem Adventskalender und bei Sweet Pie. Wie schnell doch die Zeit immer vergeht! Ich hoffe, ihr habt nun euer Weihnachts-Festessen schon geplant und könnt euch gut organisiert in den Einkaufswahnsinn vor den Feiertagen stürzen.

Ich wünsche euch eine entspannte und trotzdem besinnliche Vorbereitungszeit!

Habt es wundervoll,

Alena

Soulfood aus dem Norden: Rübenmus

Ich kann es nicht leugnen – ich bin kein Fan des Monats Februar. Ich habe generell nichts gegen den Winter, aber von allen Wintermonaten ist für mich der Dezember der schönste – er riecht für mich nach Rotkohl, Zimt und selbstgebackenen Plätzchen und ich liebe die Vorweihnachtszeit mit ihren Lichtern und der allgemeinen Vorfreude. Im Januar ist zwar alles schon etwas nüchterner, aber das Versprechen eines neuen Jahres, die kleine Hoffnung auf einen Spaziergang im Schnee und vielleicht auch schon die ersten weißen Tulpen machen diesen Monat besonders. Im Februar hingegen erscheint der Winter schon ewig lang, der Frühling noch viel zu weit weg und das Wetter zeigt sich häufig auch nicht unbedingt von seiner glanzvollen Seite. Da liegt es nur nahe, sich etwas zu kochen, das gut durchwärmt und vielleicht sogar ein bisschen leuchtende Farbe auf den Teller bringt.

Rübenmus - Wunderbrunnen - Fotografie - Foodblog

Die Hauptrolle in diesem Rezept spielt ein Gemüse, dem wahrlich kein attraktives Image anhaftet: die Steckrübe.

Rübenmus - Wunderbrunnen - Fotografie - Foodblog

Kann man eigentlich gar nicht verstehen, oder? Die tollen Farbschattierungen! Da gibt es unfotogeneres Gemüse. Für die Menschen im sogenannten deutschen “Steckrübenwinter” 1916/1917 während des Ersten Weltkrieges war jedoch vermutlich nichts so nebensächlich wie das Aussehen ihres Essens. Dieses war so knapp, dass Steckrüben als Kartoffelersatz und auch als Basis für diverse Gerichte verwendet wurden. Heißt, es gab zu jeder Mahlzeit in irgendeiner Form Steckrüben. In den damals erschienenen Steckrüben-Kochbüchern gab es sogar eine Anleitung für “Steckrüben-Kaffee”… Kein Wunder also, dass diesem Gemüse zumindest in der Generation der Groß- oder Urgroßeltern nicht die größte Beliebtheit zukommt!

Aber genug der Geschichte, ich habe heute ein Rezept für euch, in dem sich die Rübe das Rampenlicht noch mit ihrer Verwandten, der Mohrrübe teilt, und gemeinsam mit Kartoffeln und Rauchfleisch die Hauptakteure in einem Gericht bilden, das ganz typisch norddeutsch ist:

Rübenmus

Rübenmus - Wunderbrunnen - Fotografie - Foodblog

Für mich seit meiner Kindheit und auch heute noch ein echter Klassiker, Seelentröster und Durchwärmer, wenn draußen der kalte Februar- oder Herbstwind pfeift. Und obwohl es sich offensichtlich um ein Gericht handelt, das ich wirklich ausschließlich aus meiner nordischen Heimat kenne, ist es auch im Rest Deutschlands einfach nachzukochen. So gehts:

Zutaten

(reicht für etwa 4 Personen, kann aber auch gut eingefroren werden)

  • eine mittelgroße Steckrübe
  • ein Bund Möhren (oder circa 6 Stück)
  • 4-5 mittelgroße Kartoffeln
  • 5 Kohlwürste (oder Kochwürste oder Mettenden oder wie sie in eurer Region eben heißen)
  • etwas Pflanzenöl
  • 250ml Gemüsebrühe
  • Pfeffer und Salz

1. Zuerst werden die Möhren, Kartoffeln und die Rübe geschält. Letzteres geht gut, indem man sie erst halbiert, in ca. 2 fingerdicke Scheiben schneidet und dann einfach den Rand entfernt. Das Gemüse in ca. 1-2 cm dicke Würfel schneiden. Letztlich kommt es nicht so sehr darauf an, da nachher ohnehin alles zerstampft wird, aber bei kleineren Würfeln verkürzt sich die Garzeit.

2. Das Öl in einen Topf geben (der Boden sollte bedeckt sein). Die Gemüsewürfel hinzugeben und alles gut anschwitzen. Wenn es langsam anfängt, sich am Boden abzusetzen, kommt die Gemüsebrühe hinzu. Wenn die Brühe kocht, die Temperatur reduzieren, bis sie noch leicht köchelt. Die Würste am Stück oben auf das Gemüse legen und den Deckel auf den Topf setzen.

3. Es dauert ungefähr 30 bis 40 Minuten, bis das Gemüse gar ist. Wichtig ist, dass die Würste alle 10 Minuten gedreht und mit einer Gabel ein paarmal angepiekst werden, damit das Aroma in das Rübenmus gelangt.

4. Wenn das Gemüse gar ist, die Würste herausnehmen und in dünne Scheiben schneiden. Das Gemüse zu einem Stampf verarbeiten. Sollte dieser zu fest sein, noch etwas Brühe nachgießen. Anschließend salzen und mit ordentlich Pfeffer würzig abschmecken und im Anschluss die Würste wieder in den Topf geben.

Rübenmus - Wunderbrunnen - Fotografie - Foodblog

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Guten Appetit!

Habt es wundervoll,

Alena