Gebeizter Lachs - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

Gebeizter Lachs – einfach selbstgemacht

Ich hoffe, ihr habt die Osterfeiertage gut überstanden und eine herrliche Zeit mit euren Lieben genossen, inklusive gutem Essen und vielen leckeren Eiern (egal ob echten oder aus Schokolade ;)). Ich finde Ostern immer herrlich, denn alles ist schon so auf Frühling eingestellt, frische Blumen, Eiern und Federn bestimmen die Deko – und es geht doch nichts über einen ausgiebigen, gemütlichen Osterbrunch!

Letzterer hat bei uns Tradition, ob er nun zuhause oder bei Freunden stattfindet, aber einen Osterbrunch gibt es immer. Dieses Jahr stand neben vielen Leckereien, darunter dem klassischen Hefezopf und (unklassischem) Pulled Pork, auch gebeizter Lachs auf dem Buffet. Ich war überrascht, wie einfach man den selbermachen kann und möchte euch heute erzählen, wie ihr das nachmachen könnt.

Gebeizter Lachs - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

Gebeizter Lachs ist auch unter der Bezeichnung “Graved Lachs” bekannt, was sich aus der dänischen/schwedischen/norwegischen/finnischen Bezeichnung herleitet und eigentlich “eingegrabener Lachs” bedeutet. Eingegraben deshalb, weil die Skandinavier bereits vor mehreren hundert Jahren eine besondere Methode der Haltbarmachung entwickelten: Der Fisch wurde nach dem Ausnehmen mit einer Mischung aus Salz, Zucker und Gewürzen eingerieben und anschließend für einige Tage in Löchern im Erdboden vergraben und mit Steinen beschwert.

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Ich würde euch jetzt gerne erzählen, dass der Fisch dann ganz einfach durch Magie und geheimnisvolle Aktivitäten seitens norwegischer Waldkobolde und schwedischer Heinzelmännchen haltbar und lecker wird – tatsächlich spielen da aber so unromantische Sachen wie physischer und osmotischer Druck und Fermentation mit, die das bewirken. Aber eigentlich auch gut, denn wer hat schon immer Heinzelmännnchen griffbereit?

Und das beste: ihr müsst den Lachs auch nicht im Erdboden einbuddeln, sondern könnt ihn einfach fest in Frischhaltefolie einwickeln (was dann ein bisschen an Dexter aus der gleichnamigen TV-Serie erinnert, bei euch in der Küche aber hoffentlich um einiges weniger blutrünstig abläuft). So eingepackt kommt der Fisch dann in den Kühlschrank und wird dort noch ordentlich beschwert – Gurkengläser oder Milchkartons eignen sich hervorragend!

Aber noch ein Tipp vorweg: Achtet unbedingt darauf, dass der Lachs noch Haut hat! Ohne Haut geht nämlich die gesamte Beize in das Fleisch hinein und das…will niemand. Habe ich gehört 😉 Das war aber auch schon das ganze Geheimnis und deshalb folgt nun das ausführliche Rezept.

Gebeizter Lachs

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Zutaten

  • 5 EL brauner Zucker
  • 5 EL Meersalz
  • 1 TL Wacholderbeeren (gemörsert)
  • 1 TL schwarzer Pfeffer frisch gemahlen
  • 1 unbehandelte Zitrone
  • 1 Bund Dill
  • 2 EL Whiskey oder Gin – ich habe Laphroaig genommen, aber ihr könnt auch jeden anderen Whiskey nehmen oder den Alkohol ganz weglassen, wenn ihr keinen zur Hand habt
  • 1 Schalotte
  • 600g sehr frischen Lachs mit Haut (am besten in Bio-Qualität)

1. Alle Gewürze vermengen und eine Hälfte davon auf die Fleischseite geben. Die andere Hälfte auf einem großen Stück Frischhaltefolie verteilen. Den Dill grob hacken und eine Hälfte des Bundes auf die Gewürze auf der Frischhaltefolie geben.

2. Den Fisch mit der Hautseite nach unten auf die Gewürze in der Frischhaltefolie legen. Die Schalotte und die Zitrone in dünne Scheiben schneiden und gemeinsam mit dem restlichen Dill auf der Fleischseite verteilen.

3. Nun wird der Fisch in der Frischhaltefolie eingewickelt, und zwar ganz stramm – vielleicht braucht ihr auch noch ein zweites Stück Folie, damit er richtig gut eingepackt ist. Denkt an die Erdlöcher! Die Frischhaltefolie ist quasi die moderne Alternative dazu 😉 Das Paket legt ihr auf einen Teller und beschwert es mit einem Brett, auf das ihr noch ein Gurkenglas, eine Konservendose und/oder eine Milchpackung stellt, damit es schön beschwert ist.

4. In dieser Verpackung kommt der Fisch in den Kühlschrank. Alle 12 Stunden wird er gedreht. 2-5 Tage kann er so im Kühlschrank liegen, bis er gut ist.

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5. Nach den 2-5 Tagen nehmt ihr den Fisch aus der Folie, entfernt die Haut und schabt mit einem Messer die Gewürze ab. Wenn das schwierig geht, einfach den Fisch unter Wasser abspülen.

Anschließend kann der Fisch mit einem sehr scharfen Messer in dünne Scheiben geschnitten werden, das geht am besten von schräg oben, da die einzelnen Scheiben sonst sehr klein sind.

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Wie ihr seht, waren weder Erdlöcher noch Magie noch Heinzelmännchen im Einsatz (dabei hätte ich wirklich wirklich gerne ein Heinzelmännchen!), sodass ihr diesen köstlichen Lachs ganz einfach zuhause nachmachen könnt. Und ich verspreche euch, dass er mit dem gekauften Graved Lachs kein Stück zu vergleichen ist.

Habt es wundervoll,

Alena

Osterkuchen - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

Schweizer Osterkuchen (Osterchüechli)

Ostern steht vor der Tür und überall im Internet tummeln sich Rezepte für Hefezöpfe, Hefekränze, Kekse in Hasen- oder Eierform oder Osterlämmer. Da muss man sich als Blogger schon etwas einfallen lassen, wenn es um leckeres Ostergebäck gehen soll! Auf die zündende Idee brachte mich mein Papa, der sich seit langer Zeit beruflich viel in der Schweiz aufhält und von dort schon mehrmals die traditionellen Schweizer Osterkuchen mitgebracht hat.

Osterkuchen - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

Diese sogenannten Osterchüechli schmecken unglaublich lecker und sind deshalb besonders, weil es sie in der Schweiz nur vor und an Ostern zu kaufen gibt – außerhalb der Schweiz scheinen sie, soweit ich weiß, unbekannt zu sein. Sie bestehen traditionell aus einem Mürbeteig und sind mit einer Masse gefüllt, in der Milchreis eine ziemlich prominente Rolle spielt – oder zumindest war es die einzige Zutat, an die ich mich tatsächlich noch erinnern konnte. Auch leicht zitronig hatte ich die Osterkuchen im Kopf, aber auswendig rekonstruieren konnte ich sie beim besten Willen nicht. Also war Recherche gefragt….

Osterkuchen - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

Als ich mich jedoch auf die Suche nach einem Rezept begab, stieß ich auf ein Problem: Es gibt eine ziemlich große Menge an verschiedenen Zubereitungsmöglichkeiten. Den Teig als Grundlage habe ich schon genannt, aber selbst da scheint Mürbeteig nicht unbedingt das Nonplusultra zu sein, denn ich fand auch Rezepte mit Blätterteig. Für die Füllung schien es dann allerdings eine nicht endenwollende Menge an Kombinationsmöglichkeiten zu geben. Mit Milchreis, mit Grieß, mit Sahne, ohne Sahne, mit Quark, mit Sahne und Quark, Vanille oder keine Vanille, Zitrone oder oder oder… sich da für ein Rezept zu entscheiden, ist gar nicht so einfach.

Osterkuchen - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

Den Ausschlag gaben dann aber die Rosinen. Ich bin kein großer Fan der verschrumpelten Weintrauben und da diese scheinbar Pflichtprogramm für die Füllung sind, beschloss ich, mir mein eigenes Osterkuchen-Rezept zu bauen (an dieser Stelle sorry an alle mitlesenden Eidgenossen…). Das Ergebnis kann sich meiner Meinung nach durchaus sehen (und schmecken) lassen, deshalb gibt es heute für euch das Rezept.

Osterkuchen

Osterkuchen - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

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Zutaten für den Teig

(reicht für eine Spring- oder Tarteform mit 28 oder 30cm Durchmesser)

  • 250g Mehl
  • 125g weiche Butter (in Stücken)
  • 1 Eigelb
  • 2 TL kaltes Wasser
  • Prise Salz

Zutaten für die Füllung

  • 400ml Milch
  • 1/2 TL Salz
  • 100g Milchreis
  • Mark einer Vanilleschote
  • 3 Eigelb
  • 150g Zucker
  • Abrieb von 1-2 Bio-Zitronen
  • 150g Sahnequark
  • 50ml Sahne
  • 70g gemahlene Mandeln
  • 30g gehackte Mandeln
  • 30g gehackte Cranberries (oder Rosinen)
  • 3 Eiweiße
  • 1 Prise Salz

zusätzlich: etwas Aprikosenkonfitüre

Zubereitung  Teig

1. Mehl und Salz miteinander vermengen. Butter, Ei und Wasser hinzugeben und schnell zu einem glatten Teig verarbeiten, dabei nicht zu lange kneten. In Frischhaltefolie einwickeln und etwa zwei Stunden kaltstellen.

2. Bevor ihr die Füllung zubereitet, den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und rund ausrollen, sodass er in die Spring- oder Tarteform passt, dabei den Rand hochziehen. Anschließend mit einer Gabel den Boden ein paarmal  einpieksen und dünn mit Aprikosenkonfitüre bestreichen (wer keine da hat, kann sie auch ersetzen oder ganz weglassen).

Zubereitung Füllung

1. Die 400ml Milch gemeinsam mit dem Salz, Milchreis und dem Mark der Vanilleschote in einen Topf geben. Aufkochen lassen, dann die Hitze reduzieren und unter Rühren quellen lassen, bis eine weiche Milchreismasse entstanden ist (dauert ca. 20 Minuten). Abkühlen lassen.

2. Die Eigelbe mit dem Zucker und dem Zitronenabrieb schaumig schlagen. Anschließend den Quark und die Sahne hinzugeben und alles verrühren.

3. Anschließend die Eiermasse mit dem Milchreis vermengen und mit einem Holzlöffel oder Teigschaber die Mandeln und die Cranberries unterrühren.

4. Die Eiweiße mit einer Prise Salz steif schlagen und unter die Füllungsmasse ziehen und gut vermengen.

5. Die Füllung auf den vorbereiteten Teig geben und im Ofen bei 175° 25-30 Minuten backen lassen. Der Osterkuchen ist fertig, wenn ihr in der Mitte einen Zahnstocher hineinstecht und beim Herausziehen keine Füllung daran klebt.Osterkuchen - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

Am besten schmeckt der Kuchen nach einem Tag im Kühlschrank. Traditionell wird er mit Puderzucker bestäubt serviert, dabei wird er in der Mitte mithilfe einer Schablone mit einem Osterhasen dekoriert.

Osterkuchen - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

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Ich finde diesen Osterkuchen traumhaft lecker. Der Mürbeteig ist knusprig, die Füllung ist fluffig und gleichzeitig saftig, bekommt durch die Mandeln ein klein wenig Biss – und das Geräusch beim Schneiden erinnert an einen Käsekuchen. Das finde ich herrlich!

Man kann diese Kuchen eigentlich zu vielen Anlässen essen, aber durch die zitronige Frische passt er tatsächlich sehr gut in die Frühlings- und Osterzeit. Und vielleicht ist das ja noch eine Idee für euren Osterbrunch. Oder das österliche Kaffeetrinken? 😉

Habt es wundervoll,

Alena

Cookies - Foodblog - Wunderbrunnen - Fotografie

Die weltbesten Cookies – mein Lieblingsrezept

Als ich die elfte Klasse in den USA verbrachte und dort selbstgebackene Chocolate-Chip-Cookies kennenlernte, war mir nicht bewusst, dass es davon Variationen gibt wie Sand am Meer. Jede Familie dort scheint ihre ganz eigenen und natürlich die perfekten Cookies zu haben, und so brachte ich das Rezept meiner Gastfamilie mit nach Deutschland. Nach einer Weile begann ich, mir weitere anzuschauen und stellte fest, dass es nicht nur tausende von Rezepten gibt, sondern auch tausende Konsistenzen. Chewy (also eher weich), crunchy (eher knusprig), beides zugleich, dicke Cookies, flache Cookies – und natürlich jegliche Kombination mit Butter, geschmolzener Butter, weißem Zucker, braunem Zucker, mit Ei, ohne Ei…

Und dann gibt es da noch die Anweisung, die mir erst seit Kurzem geläufig ist: dass die Cookies angeblich am besten werden, wenn man sie 24 Stunden ruhen lässt. 24 Stunden! Ich habe das ehrlich gesagt noch nicht ausprobiert, aber für ungeduldige Menschen wie mich ist das auch ausgesprochen unpraktisch. Eigentlich müsste man zu diesen Rezepten nämlich auch noch eine Anleitung schreiben, wie man spontane Cookies-Gelüste planen kann. Denn normalerweise hat man in so einem Fall nicht 24 Stunden Zeit 😉

Cookies - Foodblog - Wunderbrunnen - Fotografie

Jedenfalls habe ich mittlerweile eine Vielzahl an Rezepten ausprobiert und fand tatsächlich alle lecker. Aber dann entdeckte ich vor Kurzem eines und kann mit Gewissheit sagen – das ist jetzt wirklich (erstmal) mein Lieblingsrezept (auch wenn es strenggenommen keine reinen Chocolate-Chip-Cookies sind). Gefunden habe ich es auf bei Joanna auf Liebesbotschaft, einem meiner Lieblingsblogs, und war restlos begeistert.

Cookies - Foodblog - Wunderbrunnen - Fotografie

Die Cookies bestehen aus einem Grundteig, der nur für sich genommen schon wirklich lecker ist (ich habe es trotz rohem Ei getestet). Je nach Belieben kann er noch mit verschiedenen Zutaten verfeinert werden. Das Originalrezept findet ihr HIER und meine leicht abgewandelte Version habe ich euch heute aufgeschrieben. Ich habe die Menge übrigens halbiert, mein Cookieglas war damit voll – man kann aber auch die normale Menge machen, denn die Cookies lassen sich super aufbewahren und bleiben lange schön (und lecker ;)). Die optionalen Zutaten könnt ihr natürlich variieren, weglassen oder eigene hinzufügen – ganz nach Geschmack und dem Inhalt eurer Vorratskammer.

Cookies - Foodblog - Wunderbrunnen - Fotografie

Zutaten für die weltbesten Cookies

Grundteig

  • 125 g Butter
  • 130g Zucker
  • 1 Ei
  • 1 TL Vanillearoma
  • 140g Mehl
  • eine Prise Salz
  • 1/2 TL Natron

Optional

  • 50g gehackte Zartbitterschokolade
  • 50g gehackte Vollmilchschokolade
  • 50g Haferflocken
  • 40g Weizenvollkornmehl
  • 25g gehackte Walnüsse
  • 50g getrocknete Cranberries

Zubereitung

1. Den Ofen auf 185° vorheizen. Die Butter schaumig schlagen, dann den Zucker, das Vanillearoma und das Ei hinzufügen und solange mixen, bis die Masse fluffig ist.

2. Mehl, Salz und Natron in einer Schüssel miteinander vermischen und dann mit der Butter-Zucker-Masse vermengen, dass man gerade so kein Mehl mehr sieht. Anschließend vorsichtig die optionalen Zutaten unterheben.

3. Mit zwei Teelöffeln oder Esslöffeln (je nach gewünschter Größe) Kugeln formen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Etwa 8-10 Minuten backen lassen  – es kommt auf die Größe der Cookies an. Wenn sie goldbraun sind, sind sie fertig! Im Anschluss auf einem Rost auskühlen lassen.

Cookies - Foodblog - Wunderbrunnen - Fotografie

Cookies - Cookies - Foodblog - Wunderbrunnen - Fotografie

Cookies - Foodblog - Wunderbrunnen - Fotografie

Die Cookies sind von innen noch wunderbar chewy und saftig, während sie von außen knusprig sind. Zum Genießen, perfekt gegen das Nachmittagstief und als Begleiter zu Tee oder Kaffee. Oder einfach so 🙂

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende!

Habt es wundervoll,

Alena

Steak, Ofengemüse und Pommes - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

Ribeye – ein Traum von einem Steak

Let’s eat Ribeye steak! (Für alle Vegetarier: Wenn ihr runterscrollt, da gibt es ein feines Ofengemüse, das auch ohne Steakbeilage schmeckt ;))

Collage Ribeye-Steak und Gemüse - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

Ich muss zugeben, dass ich nie ein großer Steak-Fan war. Irgendwie war mir dieser Zustand eines “medium” gebratenen Steaks immer suspekt (Banause, ich weiß), aber durchgebraten war es mir dann doch auch zu hart. Wer mag schon Essen mit Konsistenz einer Schuhsohle… Aber dann zog in den Haushalt meiner Eltern ein Gasgrill ein, der es auf magische Art und Weise schaffte, jegliche Art von Fleisch derart zart und lecker zu garen, dass ich mit jedem Bissen, den ich “nur mal probieren” wollte, mehr und mehr angetan war. Dass mein Freund diese Steaks auch aß und mochte, beeinflusste meinen Geschmackssinn vielleicht auch. Jedenfalls zog Ende letzten Jahres ebenfalls ein Gasgrill bei uns ein, ein paar Nummern kleiner und in transportabel, aber vom Prinzip her gleich. Und so wuchs in meinem Kopf die Idee, einmal selber Steak zu grillen, das so toll zart und saftig ist…

Collage Ribeye-Steak - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

Das sieht gut aus, oder? Am Wochenende war es soweit. Im Fleischladen unseres Vertrauens gibt es eine recht große Auswahl an verschiedenen Steaksorten bzw. Teilen vom Rind. Unser Entschluss stand allerdings schon vorher fest: Es sollte Ribeye-Steak sein. Warum ausgerechnet Ribeye? Die Besonderheit an diesen Steaks ist, dass das Fleisch im Idealfall schön marmoriert ist – ganz im Gegensatz zu den eher mageren Huft- oder Beefsteaks. An alle Menschen mit Aversion oder Misstrauen gegen Fett: Ich war früher auch immer eher skeptisch im Angesicht von Fettstücken am oder im Fleisch, aber bei diesen Steaks ist das ein ausschlaggebender Faktor! Bei großer Hitze schmilzt das Fett nämlich und wird vom Fleisch aufgenommen. Das Ergebnis ist ein unglaublich zartes Steak, das einen wunderbaren buttrigen Geschmack hat (soviel zum Thema “Fett ist Geschmacksträger” und so ;)). Herrlich!

Und als kleine, aber feine Empfehlung: Wenn ihr Ribeye-Steak kauft, nehmt nicht die vorgeschnittenen Steaks, die in der Auslage liegen. Sie sind häufig viel zu dünn! Ein Ribeye-Steak muss dick sein, mindestens zwei bis zweieinhalb Finger dick (oder vier bis fünf Zentimeter).

Ribeye-Steak im rohen Zustand - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

Unsere sahen so aus und wogen jeweils etwa 380 Gramm. Warum müssen Steaks so dick sein? Ganz einfach: Wenn ihr ein dickes Steak grillt, wird es von außen schön knusprig – während es innen zum perfekten medium gart. Ist das Steak zu dünn, kann man es zwar auch knusprig werden lassen, aber dann ist es von innen möglicherweise bereits zäh. Und das mit der Schuhsohlenkonsistenz hatten wir ja schon…

Ein weiterer Tipp: Wenn ihr ein großes Steak habt, übertreibt es nicht mit den Beilagen. Ein leckeres Ofengemüse oder vielleicht auch ein Salat reicht völlig aus. Die Hauptakteure unserer Beilage stelle ich euch jetzt vor:

Ofengemüse - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

Ofengemüse

(reicht für 2 Personen als Beilage)

  • eine Möhre
  • eine Pastinake
  • eine Zucchini
  • eine Paprika
  • Frühlingszwiebeln (oder Lauch)
  • 3 EL Olivenöl
  • Salz und Pfeffer

1. Das Gemüse putzen und alles in 4 oder 5 mm dicke Scheiben schneiden. Den Ofen auf 180 Grad vorheizen.

2. Ein Backblech oder eine Auflaufform (sollte groß genug sein, um das Gemüse später einmal wenden zu können) mit etwas Olivenöl beträufeln. Die Möhren- und Pastinakenscheiben darauf geben, mit noch etwas Öl beträufeln, etwas Salz und Pfeffer dazugeben und verrühren. In den Ofen geben und die Eieruhr auf 10 Minuten stellen.

3. Sind die 10 Minuten um, gebt ihr die Zucchini und Paprika hinzu, wieder etwas Salz und Pfeffer und dann noch einmal alles vermengen. Die Eieruhr wieder auf 10 Minuten stellen.

4. Nach diesen 10 Minuten dürfen die Frühlingszwiebeln auf die Party, allerdings wollen sie nur 5 Minuten bleiben. Das Gemüse hat nun 25 Minuten geschwitzt und ist fertig!

Als Hinweis: Wenn ihr die Scheiben dünner schneidet, verkürzt sich die Garzeit – das könnt ihr je nach Geschmack anpassen.

Und nun wollen wir uns der Zubereitung des Steaks zuwenden:

Geling-Tipps für “medium” Ribeye-Steak vom Grill

1. Oben schon erwähnt, hier noch einmal: Kauft ein dickes Steak! Bei den meisten Schlachtern kann man sich ein Stück abschneiden lassen und die Dicke selbst bestimmen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist natürlich auch die Qualität des Fleisches. Besonders wichtig: Das Fett sollte weiß sein, denn gelbliches Fett ist ein Zeichen dafür, dass das Fleisch von einem alten Tier stammt.

2. Nehmt das Steak eine Stunde vor Zubereitung aus dem Kühlschrank, damit es Zimmertemperatur bekommen kann.

3. Der Grill muss richtig, richtig heiß sein. Beim Gasgrill geht das recht schnell – trotzdem das Vorheizen einplanen! (Beim Braten in der Pfanne ist das ebenfalls wichtig.)

4. Die Garzeit hängt von der Dicke des Steaks ab (unsere Steaks waren etwa 4 Zentimeter dick). Die Garzeit beträgt dann 8 Minuten – 4 Minuten von jeder Seite, mit geschlossenem Deckel. Lässt sich das Steak nach 4 Minuten noch nicht vom Grillrost lösen, auf gar keinen Fall gewaltsam abreißen! Lieber noch eine halbe Minute warten – dementsprechend verkürzt sich die Garzeit dann auf der anderen Seite.

5. Wenn das Steak gewendet wurde und die Garzeit um ist, zeigt die Druckprobe, ob das Steak fertig ist. Das ist je nach gewünschtem Garungsgrad unterschiedlich – bei einem medium gegrillten Steak sollte sich das Steak bei leichtem Druck so anfühlen, wie die Daumenwurzel an der Hand. Für ungeübte Steak-Zubereiter (wie mich) habe ich einen tollen zusätzlichen Tipp von meiner Mutter: Wenn das Steak fertig ist, hat sich auf der Oberseite der Fleischsaft gesammelt, wodurch es eine glänzende Farbe bekommt (siehe Foto).

6. Wenn das Steak fertig ist, auf keinen Fall in Alufolie wickeln – es gart nach und der ganze tolle Saft geht in die Folie. Lieber direkt mit etwas Salz und Pfeffer bestreuen und servieren!

Ribeye-Steak - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

Ich finde, so ein Steak vom Grill sieht traumhaft gut aus. Diese Streifen! Und diese knusprigen Stellen! Einfach umwerfend und etwas ganz Feines.

knuspriges Ribeye-Steak - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

Ribeye-Steak, Ofengemüse und Pommes - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

Und wenn Ribeye-Steaks so perfekt durchgegart sind, wie unsere Exemplare am Wochenende, dann sehen sie von innen so aus:

Anschnitt vom Ribeye-Steak - Wunderbrunnen - Foodblog - Fotografie

Hach, mir läuft schon wieder das Wasser im Munde zusammen. So ein Steak ist etwas ganz Besonderes und ich finde, wenn man ein qualitativ hochwertiges Stück Fleisch gekauft und zubereitet hat, sollte man es auch ganz bewusst genießen. Immerhin isst man so etwas nicht jeden Tag!

Ich wünsche euch allen einen schönen Start in die Woche.

Habt es wundervoll,

Alena

Rosenkohl-Lachs-Nudeln

Der Winter ist ja traditionell eher nicht so die Jahreszeit, in der übermäßig viele Gemüse- und Obstsorten Saison haben. Ich koche gerne saisonal, muss aber gestehen, dass das gerade im Winter nicht immer einfach ist – ganz im Gegensatz zum Sommer, der uns mit einem so großen Angebot an Obst versorgt, dass besonders Beeren-Junkies wie ich voll auf ihre Kosten kommen. Gibt es noch jemanden, der so beerensüchtig ist wie ich? Sollte ich jemals einen eigenen Garten haben, werden dort zuerst Himbeer- und Blaubeersträucher gepflanzt… hach! Aber ich schweife ab. Winter! Vielleicht tue ich dieser Jahreszeit unrecht, denn ich mag die saisonalen Gemüsesorten doch auch sehr gerne. Wintersalate, Kürbisse, Lauch und Wurzelgemüse und natürlich Kohl in allen Farben und Formen! Mein größter Liebling ist dabei allerdings dieser kleine Schatz:

Rosenkohl - Wunderbrunnen - Fotografie - Foodblog

Rosenkohl! Sieht der nicht einfach schon zuckersüß aus? Ein Kohl im Miniatur-Format. Vielleicht so, wie ein Riese einen Weißkohl sehen würde. Und so lecker! Ich glaube, Rosenkohl steht auch nicht bei allen ganz oben auf der Favoritenliste – vielleicht, weil er manchen eher muffig oder bitter in Erinnerung ist. Ich habe damit keine Erfahrung, denn ich habe ihn schon früher gerne zum Käsefondue gegessen. Vielleicht war das aber auch die beste Möglichkeit, ein kleines Kind an ein so polarisierendes Gemüse heranzuführen (falls das jemandem als Tipp weiterhilft ;)). Jedenfalls muss man Rosenkohl nicht unbedingt kochen, denn er schmeckt auch als Salat und ist damit wunderbar variabel. Heute habe ich ein wunderbares Rezept für alle Rosenkohl- und auch Lachsliebhaber, in dem der Rosenkohl quasi in seine Einzelteile zerlegt und nur kurz gekocht wird:

Rosenkohl-Lachs-Nudeln

Lachs-Nudeln mit Rosenkohl - Wunderbrunnen - Fotografie - Foodblog

Die Zubereitung geht relativ schnell, einzig das Auseinandernehmen der einzelnen Rosenkohlblätter dauert vielleicht fünf Minuten länger als beim “klassischen” Putzen vom Rosenkohl. Es lohnt sich aber! Und ich verspreche euch: Der Rosenkohl schmeckt kein bisschen muffig, sondern richtig lecker.

Rosenkohl - Wunderbrunnen - Fotografie - Foodblog

Zutaten

(für 2 Personen)

  • 300-500 g Rosenkohl (nach Geschmack)
  • 300 g frisches Lachsfilet
  • 200 g Spaghetti (oder nach Hunger)
  • eine Bio-Zitrone
  • eine Zwiebel oder Schalotte
  • 200 ml Sahne
  • eine Messerspitze Natron
  • Salz und Pfeffer
  • Olivenöl

1. Den Rosenkohl putzen, die einzelnen Blätter ablösen und in einer Schüssel sammeln. Die Zwiebel oder Schalotte schälen, in feine Würfel schneiden und in etwas Öl in einer Pfanne andünsten. Die Sahne angießen und köcheln lassen. Die Zitrone heiß abwaschen und die Schale abreiben, in die Soße geben, dazu Zitronensaft nach Geschmack.

2. Die Spaghetti in kochendem Salzwasser garen, dabei für die letzten drei Minuten die Rosenkohlblätter und das Natron mit in das Wasser geben und mitkochen lassen. Das Natron verändert den Geschmack nicht, macht den Rosenkohl aber bekömmlicher (wer schonmal Rosenkohl ohne gegessen hat, weiß was ich meine ;)).

3. Den Lachs waschen, trocken tupfen und in Würfel schneiden. Wenn der Rosenkohl zu den Nudeln gegeben wurde, den Lachs in etwas Öl anbraten, dabei mit Salz und Pfeffer würzen.

4. Wenn die Nudeln fertig sind, abgießen, und gemeinsam mit dem Rosenkohl mit der Soße vermischen. Den Lachs hinzugeben und anrichten.

Lachs-Nudeln mit Rosenkohl - Wunderbrunnen - Fotografie - Foodblog

Lachs-Nudeln mit Rosenkohl - Wunderbrunnen - Fotografie - Foodblog

Lachs-Nudeln mit Rosenkohl - Wunderbrunnen - Fotografie - Foodblog

Guten Appetit!

Habt es wundervoll,

Alena

Soulfood aus dem Norden: Rübenmus

Ich kann es nicht leugnen – ich bin kein Fan des Monats Februar. Ich habe generell nichts gegen den Winter, aber von allen Wintermonaten ist für mich der Dezember der schönste – er riecht für mich nach Rotkohl, Zimt und selbstgebackenen Plätzchen und ich liebe die Vorweihnachtszeit mit ihren Lichtern und der allgemeinen Vorfreude. Im Januar ist zwar alles schon etwas nüchterner, aber das Versprechen eines neuen Jahres, die kleine Hoffnung auf einen Spaziergang im Schnee und vielleicht auch schon die ersten weißen Tulpen machen diesen Monat besonders. Im Februar hingegen erscheint der Winter schon ewig lang, der Frühling noch viel zu weit weg und das Wetter zeigt sich häufig auch nicht unbedingt von seiner glanzvollen Seite. Da liegt es nur nahe, sich etwas zu kochen, das gut durchwärmt und vielleicht sogar ein bisschen leuchtende Farbe auf den Teller bringt.

Rübenmus - Wunderbrunnen - Fotografie - Foodblog

Die Hauptrolle in diesem Rezept spielt ein Gemüse, dem wahrlich kein attraktives Image anhaftet: die Steckrübe.

Rübenmus - Wunderbrunnen - Fotografie - Foodblog

Kann man eigentlich gar nicht verstehen, oder? Die tollen Farbschattierungen! Da gibt es unfotogeneres Gemüse. Für die Menschen im sogenannten deutschen “Steckrübenwinter” 1916/1917 während des Ersten Weltkrieges war jedoch vermutlich nichts so nebensächlich wie das Aussehen ihres Essens. Dieses war so knapp, dass Steckrüben als Kartoffelersatz und auch als Basis für diverse Gerichte verwendet wurden. Heißt, es gab zu jeder Mahlzeit in irgendeiner Form Steckrüben. In den damals erschienenen Steckrüben-Kochbüchern gab es sogar eine Anleitung für “Steckrüben-Kaffee”… Kein Wunder also, dass diesem Gemüse zumindest in der Generation der Groß- oder Urgroßeltern nicht die größte Beliebtheit zukommt!

Aber genug der Geschichte, ich habe heute ein Rezept für euch, in dem sich die Rübe das Rampenlicht noch mit ihrer Verwandten, der Mohrrübe teilt, und gemeinsam mit Kartoffeln und Rauchfleisch die Hauptakteure in einem Gericht bilden, das ganz typisch norddeutsch ist:

Rübenmus

Rübenmus - Wunderbrunnen - Fotografie - Foodblog

Für mich seit meiner Kindheit und auch heute noch ein echter Klassiker, Seelentröster und Durchwärmer, wenn draußen der kalte Februar- oder Herbstwind pfeift. Und obwohl es sich offensichtlich um ein Gericht handelt, das ich wirklich ausschließlich aus meiner nordischen Heimat kenne, ist es auch im Rest Deutschlands einfach nachzukochen. So gehts:

Zutaten

(reicht für etwa 4 Personen, kann aber auch gut eingefroren werden)

  • eine mittelgroße Steckrübe
  • ein Bund Möhren (oder circa 6 Stück)
  • 4-5 mittelgroße Kartoffeln
  • 5 Kohlwürste (oder Kochwürste oder Mettenden oder wie sie in eurer Region eben heißen)
  • etwas Pflanzenöl
  • 250ml Gemüsebrühe
  • Pfeffer und Salz

1. Zuerst werden die Möhren, Kartoffeln und die Rübe geschält. Letzteres geht gut, indem man sie erst halbiert, in ca. 2 fingerdicke Scheiben schneidet und dann einfach den Rand entfernt. Das Gemüse in ca. 1-2 cm dicke Würfel schneiden. Letztlich kommt es nicht so sehr darauf an, da nachher ohnehin alles zerstampft wird, aber bei kleineren Würfeln verkürzt sich die Garzeit.

2. Das Öl in einen Topf geben (der Boden sollte bedeckt sein). Die Gemüsewürfel hinzugeben und alles gut anschwitzen. Wenn es langsam anfängt, sich am Boden abzusetzen, kommt die Gemüsebrühe hinzu. Wenn die Brühe kocht, die Temperatur reduzieren, bis sie noch leicht köchelt. Die Würste am Stück oben auf das Gemüse legen und den Deckel auf den Topf setzen.

3. Es dauert ungefähr 30 bis 40 Minuten, bis das Gemüse gar ist. Wichtig ist, dass die Würste alle 10 Minuten gedreht und mit einer Gabel ein paarmal angepiekst werden, damit das Aroma in das Rübenmus gelangt.

4. Wenn das Gemüse gar ist, die Würste herausnehmen und in dünne Scheiben schneiden. Das Gemüse zu einem Stampf verarbeiten. Sollte dieser zu fest sein, noch etwas Brühe nachgießen. Anschließend salzen und mit ordentlich Pfeffer würzig abschmecken und im Anschluss die Würste wieder in den Topf geben.

Rübenmus - Wunderbrunnen - Fotografie - Foodblog

Rübenmus - Wunderbrunnen - Fotografie - Foodblog

Guten Appetit!

Habt es wundervoll,

Alena